Sport: Conny Pohlers sagt ade
Turbine verabschiedet morgen vier Spielerinnen
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Bevor Turbine Potsdam morgen um 14 Uhr zum letzten Saison-Heimspiel gegen den FC Bayern München antritt, verabschiedet der Verein vier Spielerinnen aus seinem Bundesliga-Team: Conny Pohlers zum FFC Frankfurt, Navina Omilade zum VfL Wolfsburg, Inken Becher offiziell in den Fußball-Ruhestand und Torfrau Christina Bellinghoven zurück zum FCR Duisburg.
Offen ist noch, ob Pohlers und/oder Omilade vor ihrem Vereinswechsel gegen den FC Bayern noch einmal vor heimischem Publikum kicken werden. Da Stürmerin Aferdita Podvorica an einer leichten Zerrung im rechten Oberschenkel laboriert, stehen für Conny Pohlers die Chancen nicht schlecht, ihre bisherige Saison-Trefferquote (7 Tore) noch zu erhöhen. „Natürlich ist mir jetzt ein bisschen komisch zumute. Nach zwölf Jahren geht man schon mit einem weinenden Auge, obwohl die letzten Wochen schwierig für mich waren. Schließlich habe ich hier eine schöne Zeit erlebt“, gesteht die 28-Jährige. Seit 1995 spielte die quirlige Stürmerin für Turbine, sieht man von ihren beiden je halbjährlichen „Abstechern“ 1997 nach Niederkirchen und 2003 in die US-Profiliga WUSA nach Atlanta einmal ab. Mit Potsdam wurde sie UEFA-Cup-Siegerin, zweifache Deutsche Meisterin und dreifache DFB-Pokal-Gewinnerin; 2002 und 2006 konnte sie sich als Bundesliga-Torschützenkönigin feiern lassen. „Ich werde mich gern an alle Titel erinnern, an all die Pokale, die ich hier in den Händen hielt.“
Trotzdem entschied sich Pohlers im Winter für einen Wechsel nach Frankfurt, wo sie sich an der Seite der Nationalstürmerinnen Birgit Prinz, Kerstin Garefrekes und Petra Wimbersky durchsetzen will. Wimbersky ging vor einem Jahr von der Havel an den Main und ließ danach nicht viele guten Haare an Turbine-Trainer Bernd Schröder. Der rieb sich nun die Augen, als er im offiziellen Programmheft zum diesjährigen DFB-Pokalfinale dieses Wimbersky-Zitat las: „Bei Turbine waren wir wesentlich enger zusammen. Wer nicht im Sportinternat lebte, wohnte eben ein paar Straßen weiter. Dadurch entstand der besondere Teamgeist, das Zusammenleben gab Halt.“
Über Conny Pohlers sagt nun vorm Abschied auch Schröder Versöhnliches: „Ich habe Conny mit 16 Jahren aus Halle nach Potsdam geholt, wo sie sich bei Turbine gemeinsam mit den anderen Spielerinnen einen Namen erarbeitete. Sie war wesentlicher Bestandteil einer Super- Mannschaft, durch deren Erfolge sie Nationalspielerin und Torschützenkönigin wurde. Conny war in der Öffentlichkeit ein Aushängeschild des Vereins und hat hinsichtlich der Torquote für die kommende Generation bestimmte Maßstäbe gesetzt.“ Das würde Pohlers morgen gern noch einmal unterstreichen.
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