Homepage: Coolsein ist cool, oder?
Wer cool ist, beeindruckt vor allem auch dadurch, dass er sich nicht so schnell beeindrucken lässt. Wer cool ist, ist lässig.
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Wer cool ist, beeindruckt vor allem auch dadurch, dass er sich nicht so schnell beeindrucken lässt. Wer cool ist, ist lässig. Das Potsdamer Einstein Forum will sich dem Gefühl des Coolseins nun in einem wissenschaftlichen Workshop annähern. Denn gleichzeitig ist cool auch uncool: Im großen historischen Rahmen kann man, so die Hypothese der Tagung, eine prinzipielle Aufwertung der Gefühle beobachten. Lange Zeit wurden sie vor allem negativ wahrgenommen; sie galten als Störfaktoren, die nicht nur die individuelle seelische Stabilität bedrohen, sondern vor allem auch die soziale Ordnung.
Besonnenheit, die feste Lenkung der Affekte durch Vernunft, war eine der zentralen Tugenden, deren Extremfall das antike Ideal der apatheia, Zentralbegriff der stoischen Philosophie, war. Heute habe sich die Bewertung der Emotionalität in das glatte Gegenteil verkehrt. Das Böse erscheine geradezu als Folge einer Unfähigkeit zu fühlen; „zumindest wird sie als gravierender Mangel empfunden.“
Der Workshop „Apatheia – Besonnenheit – Coolness; zum ABC der reduzierten Gefühle“, den das Einstein Forum und die Deutsche Kinemathek, Museum für Film und Fernsehen, gemeinsam veranstalten, will einigen Beispielen aus der Geschichte reduzierter Gefühlsentfaltung, vor allem auch aus der Perspektive verschiedener Kulturen, nachspüren. Beginn der Veranstaltung ist am Freitag, 7. Dezember um 9.30 Uhr im Filmhaus, Potsdamer Str. 2, Berlin-Tiergarten. Den Eröffnungsvortrag hält Rüdiger Zill vom Einstein Forum: „ Coole Typen – Kleine Phänomenologie reduzierten Fühlens“. PNN
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