Landeshauptstadt: Da tobt der Poi
15. Internationaler Spielmarkt auf Hermannswerder
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15. Internationaler Spielmarkt auf Hermannswerder Ein Ratschlag vorweg: Wer heute einen Besuch auf dem 15. Internationalen Spielmarkt auf Hermannswerder plant, der sollte den Stand der „jacco Spiel Event Agentur“ aus Berlin erst am Schluss aufsuchen. Denn wer mit den hier angebotenen kleinen und großen Spielen anfängt, dem kann es passieren, dass er schnell die anderen Stände vergisst. An insgesamt 60 Ständen können sich seit gestern für zwei Tage die Besucher unter dem Motto „stresst du noch oder spielst du schon“ über kreative Spiele informieren, die Geschicklichkeit, Ruhe und fast immer Köpfchen fordern. Daneben bieten Fachleute aus Deutschland, Österreich, Schweden und Lettland auf einem Fachkongress Vorträge, Praxisseminare, Workshops und Elternseminare an. Dabei geht es vor allem um die „Wiederentdeckung der Langsamkeit, Entspannung durch Spiel und Entschleunigung.“ Am Stand von Klaus Scheuermann herrscht derweil reger Betrieb. Bunte Bänder kreiseln zackig durch die Luft. Wer vor dem kräftigen Scheuermann steht, überlegt es sich, das von ihm angebotene „Poi-Schwingen“, das an rhythmische Sportgymnastik erinnert, als Mädchenbeschäftigung abzutun. Von den neuseeländischen Maoi abgeschaut, fördert das Schwingen der Holzkugeln an den bunten Bändern, Geschicklichkeit und die spontane Umsetzung von Wahrnehmungen in Bewegung, erklärt der Bayreuther. In Verbindung mit Musik und einer bestimmten Choreographie sei das Poi-Schwingen keine einfache Sache mehr. Ein Buch über die „fliegenden Kugeln“ hat Scheuermann geschrieben, dazu sechs Choreographiebücher mit über 1500 Seiten. Mit Schwarzlicht ausgestattet, steht auf einem Werbezettel geschrieben, „erzeugt das Schwingen eine tollen Effekt und erhöht die Lebensfreude ungemein.“ Am Stand der „jacco Spiel Event Agentur“ geht es viel ruhiger zu. Taktikspiele wie „Im Irrgarten des Kalifen“ und zahlreiche Knobel- und Geduldspiele stehen zum probieren bereit. Doch die Tücke liegt bekanntlich im Unscheinbaren: „Twins“ nennen sich zwei gleich gebogenen Eisenteile, die ineinander verhakt, irgendwie auseinander zu bekommen sind. Das erfordert Geduld. Und die wird arg strapaziert. Nach über 30 Minuten, kurz davor „Twins“ im hohen Bogen über die Wiese zu werfen, legt man die beiden noch immer ineinander verhakten Eisenteile freundlich lächelnd wieder auf den Tisch. Soll sich ein anderer an diesem „Geschicklichkeitsspiel“ versuchen. D.B.
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