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Landeshauptstadt: Dank an die Loskäufer

Brandenburger Förderschulen erhielten rund 158 000 Euro Fördergelder aus Lotterie-Gewinnen

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„Unsere Kunden tun drei Dinge gerne“, sagt Ernst Dienst, Vorstandsmitglied der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS), „nämlich sparen, etwas für gemeinnützige Dinge zu tun und auch ein bisschen zu zocken.“ Diese drei Dinge umfasst die Prämien-Sparer-Lotterie der MBS, aus deren Gewinnen gestern rund 158 000 Euro an 34 brandenburgische Förderschulen und Fördervereine gespendet wurden.

„Unsere Schulbibliothek ist schon sehr marode. Mit diesem Geld werden wir Bücher, Technik und Software kaufen können, um für Schüler einen Anreiz zu schaffen, die mit dem Lesen auf Kriegsfuß stehen“, bedankt sich Ines Grätz vom „Förderverein Schule am Nuthetal e.V.“ aus Potsdam. Der Kauf von technischer Ausstattung und Spiel- und Sportgeräten stand für die meisten Schulen und Vereine im Vordergrund, etwa für den „Förderverein der Lernbehindertenschule Beelitz e.V.“, der sich eine interaktive Tafel und ein Audiosystem anschaffen will. Der „Verein der Freunde und Förderer der Fröbelschule e.V.“ aus Potsdam will mit dem Geld Spiel- und Sportgeräte für die „bewegte Pause“ finanzieren.

Die Comenius-Schule in Potsdam kann sich jetzt sowohl Kinderräder und -roller sowie ein „Smart Board“ – eine interaktive Tafel – leisten. Auch die Potsdamer Wilhelm-von-Türk-Schule hat ein solches Smart Board auf dem Wunschzettel, außerdem soll der Klubraum der Schule mit noch mehr Möbeln bestückt werden.

Förderschulen unterrichten Kinder mit starken Lernbeeinträchtigungen, die daher besonders auf zusätzliche Unterstützung im Lernalltag angewiesen sind. „Die Förderschulen stehen zur Zeit zur Diskussion“, beklagte Veronika Kochan vom Förderverein der Allgemeinen Förderschule Königs Wusterhausen, „dabei haben wir so viele Schüler wie noch nie“. Auch Uwe Plenzke, Schulleiter der Oberlinschule in Potsdam, freut sich über die finanzielle Unterstützung: „In unserer Schule gibt es über 40 Schüler mit Autismus. Diesen Jugendlichen fällt es oft schwer, auf andere zuzugehen oder paradoxe oder metaphorische Aussagen von anderen Personen richtig zu verstehen“, so Plenzke. „Wir werden das Geld unter anderem für Lernmaterialien für die Gruppe ,Sozialkompetenz’ verwenden, wo Autisten in kleinen Gruppen ihr Verhalten steuern und sich an bestimmte Alltagssituationen gewöhnen können.“

Ebenfalls bedacht wurde „Besondere Kinder e.V.“, der sich im Schulhof einen Pavillon bauen will, und die Schule am Norberthaus in Potsam, auf deren Wunschzettel eine „Lehrküche“ steht.

Musikalisch untermalt wurde der Spendenregen von der Schülerband der Schule am Wald Schulzendorf in Ludwigsfelde, die gestern natürlich auch mit einem Scheck bedacht wurde. Das Geld wird allerdings nicht für den Kauf von Instrumenten, sondern für eine überdachte Unterbringung von Fahrrädern, Tretautos und Go-Karts verwendet. Erik Wenk

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