zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Dank an Wien

Festkonzert zum Tag der Einheit in Nikolaikirche

Stand:

Festkonzert zum Tag der Einheit in Nikolaikirche Innenstadt - Die Nikolaikirche ist am kommenden Sonnabend erneut Ort eines Festkonzertes zum Tag der deutschen Einheit. Die Reihe wurde 1997 durch Nikolaikantor Björn O. Wiede initiiert. Auch in diesem Jahr laden dazu der Arbeitskreis „Musik an St. Nikolai“ und der Potsdamer Bonn-Club unter Dr. Wigor Webers mit ihrem „Arbeitskreis zum Tag der deutschen Einheit“ ein. Den Veranstaltern ist es gelungen, für den Festvortrag den österreichischen Botschafter Dr. Christian Prosl zu gewinnen. Das Alpenland hatte bekanntlich im Frühjahr 1989 die DDR-Flüchtlinge aufgenommen und betreut, die über die geöffnete ungarische Grenze in den Westen wechselten. Prosl war damals im Wiener Außenministerium tätig. Der Diplomat stellte gestern in einem Pressegespräch seinen Status als neutraler Beobachter der deutschen Entwicklung klar, wird in seinem Festvortrag aber wohl doch einige deutliche Worte zum Problem der inneren Einheit der Deutschen finden. „Die von der Bundesregierung eingeleiteten Reformen sind wie überall in Europa notwendig“, erklärte er gegenüber PNN. „Andere Länder und auch wir Österreicher haben sie schon hinter uns, ohne dass wir zugrunde gegangen wären.“ Aus seiner Sicht seien Frust und Mutlosigkeit, wie er sie häufig im Osten Deutschlands antreffe, nicht gerechtfertigt. Innerhalb historisch kurzer Frist könnten die wirtschaftlichen Unterschiede, die sich bis zur Wiedervereinigung aufgebaut hatten, nicht ausgeglichen werden. Der Botschafter sprach durchaus aus eigener Erfahrung, denn er ist in Eisenstadt aufgewachsen, das nach 1945 zur sowjetisch besetzten Zone Österreichs gehörte. Auch da habe es nach der 1955 zurückgewonnenen staatlichen Unabhängigkeit schwerwiegende Strukturprobleme gegeben. Dr. Christian Prosl zeigte sich erfreut, dass für das Festkonzert zwei Werke von Joseph Haydn ausgewählt wurden. Der Diplomat ist dem großen Musiker eng verbunden, der ab 1766 als Kapellmeister der Fürsten Esterházy in Eisenstadt angestellt war. In der Nikolaikirche werden ab 18 Uhr die „Merkur“-Sinfonie und die Nikolai-Messe aufgeführt, ein in Deutschland selten, in Österreich laut Auskunft von Prosl recht häufig gespieltes Werk für Soli, Chor und Orchester. Solisten sind unter Stabführung von Björn O. Wiede Christine Wolff, Potsdam, (Sopran), Sibylle Jung, Berlin (Alt), Markus Sandmann, Dresden (Tenor) und Andreas Jäpel, Cottbus (Bass). Das Concerto Brandenburg spielt auf historischen Instrumenten. Der Nikolaikantor dankte den zahlreichen Sponsoren, die das Konzert finanziell unterstützen. Der Eintritt ist frei, um Platzreservierung unter der Mailadresse kirchenmusik@nikolai.potsdam.de wird gebeten. Geparkt werden kann am Lustgarten oder im Parkhaus Hauptbahnhof. Die Veranstalter empfehlen jedoch, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })