Landeshauptstadt: Dankesbriefe am Glockenspiel
Max-Dortu-Schule veranstaltete 1. Stadtkanallauf der Potsdamer Grundschulen – mehr als 300 Kinder machten mit Den wenigen Autofahrern, die die Absperrungen gestern nicht für voll genommen hatten, kam ihr Vergehen teuer zu stehen: Die Yorckstraße entlang des Stadtkanals hatten nämlich Potsdams Grundschüler am Nachmittag für sich gepachtet.
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Max-Dortu-Schule veranstaltete 1. Stadtkanallauf der Potsdamer Grundschulen – mehr als 300 Kinder machten mit Den wenigen Autofahrern, die die Absperrungen gestern nicht für voll genommen hatten, kam ihr Vergehen teuer zu stehen: Die Yorckstraße entlang des Stadtkanals hatten nämlich Potsdams Grundschüler am Nachmittag für sich gepachtet. Mehr als 300 Schüler der ersten bis sechsten Klassen nahmen am 1. Stadtkanallauf der Potsdamer Grundschulen teil – allerdings machten nur die gastgebende Max-Dortu-Grundschule, die Eisenhart- und die Zeppelin-Grundschule mit. Was der Sache jedoch nicht schadete, denn die Stimmung entlang der idyllischen Strecke hätte auch trotz des Nieselregens kaum besser sein können. Die Knirpse aus den ersten Klassen liefen eine kleine Runde und kamen über die Holzbrücke nach rund 400 Metern ins Ziel. Tessa Ullrich und Anton Hallensleben hatten da die Nase vorn. Die zweiten und dritten Klassen mussten schon etwas mehr zeigen: Sie hatten eine ganze 600-Meter-Runde um den Kanal zu absolvieren, was Melanie Brüggenkamp und Annika Herrmann, Friedrich Lober und Julian Schack am besten gelang. Und nicht zuletzt die vierten bis sechsten Klassen, denen am meisten abgefordert wurde. Nach zwei großen Runden von der Dortu- bis zur Friedrich-Ebert-Straße kamen Moritz Wurziger, Daniel Vallone und Firas Faour sowie Camilla Wankel, Franziska Walpurgis und Freda Schmidt bei den Mädchen als Erste erschöpft ins Ziel. „In den letzten Nächten konnte ich kaum noch schlafen“, erzählte Maren Mollenhauer über ihren Organisationsstress der vergangenen Wochen. Zusammen mit den anderen Sportlehrern der Schule 8, vor allem aber mit Schulleiterin Gudrun Wurziger hatte sie den Lauf mit organisiert. „Die Idee kam unserer Chefin schon vor Jahren“, erzählte sie. „Und doch sollte es einige Zeit dauern, bis wir es in die Tat umsetzen konnten.“ Und so waren gestern auch alle Lehrer eingespannt. Da wurden rund 500 Luftballons erst aufgeblasen und dann in den trüben Himmel geschickt, was vor allem die Kleinsten noch einmal besonders motivierte. Die Strecke musste abgesperrt und gekennzeichnet werden, Urkunden waren zu schreiben und letztlich wollten auch die Sieger gebührend gefeiert werden. „Ohne den Förderverein für den Wiederaufbau des Stadtkanals und unsere anderen Sponsoren wäre manches gar nicht machbar gewesen“, so die Lehrerin. Die T-Shirts mit dem Logo des Laufs spendete der Kinderschuhladen „Sandläufer“. Sie blieben den Siegern vorbehalten, eine Urkunde war jedoch für jeden da. Allein die Stadt stellte sich anfangs ein wenig quer und war gar nicht so recht von der Idee überzeugt: Die fehlenden Parkgebühren taten wohl etwas weh – letztlich setzte sich die Schule nach zähen Verhandlungen dann doch durch. Und so wurde schließlich allen Sponsoren mit handgemalten Karten gedankt, die am Glockenspiel angebracht waren. Mit dem Lauf, so Maren Mollenhauer, wollte sich die am Kanal gelegene Schule letztlich auch selbst einmal im sportlichen Bereich mehr ins Licht rücken. „Fast die Hälfte unserer Schüler nimmt regelmäßig am Citylauf teil. Und das mit tollen Ergebnissen, obwohl wir keine besonders guten Bedingungen haben.“ Die Sporthalle ist zu klein und außerhalb bleibt den Kindern allenfalls der Platz am Glockenspiel für den Unterricht. „Wäre schön, wenn so etwas jetzt öfter stattfindet“, meinte Melanie aus der sechsten Klasse. Und aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich ihr Wunsch auch erfüllen. Denn der gestrige 1. Stadtkanallauf sollte der Auftakt zu einer hoffentlich langen Tradition sein. „Im nächsten Jahr würden wir das gern wieder machen“, sagte Maren Mollenhauer nachdem sich der Stress gelegt hatte. Das hänge jedoch auch von der Stadt ab. Denn so ganz ohne Zuwendungen könne die Schule das nicht wiederholen.
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