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Das Weingut von Othegraven soll 2010 von Günther Jauch übernommen werden.

© dpa

Landeshauptstadt: Darauf ein Glas Riesling

Günther Jauch kauft ein Weingut an der Saar

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Die „kapriziöse Königin der Reben“, der Riesling, soll es Günther Jauch angetan haben: Der Potsdamer Fernsehmoderator wird Winzer und übernimmt offenbar das Weingut von Othegraven im Dorf Kanzem an der Saar, das ausschließlich Riesling anbaut. Jauch sei seit Mittwochabend Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter Mosel-Saar-Ruwer (VDP), bestätigte gestern Mosel-Weinbaupräsident Rolf Haxel. Bei der Mitgliederversammlung habe dieNoch-Eigentümerin des Weinguts, die 71-jährige Heidi Kegel, den Besitzerwechsel noch für dieses Jahr angekündigt. Jauch bat gestern auf Anfrage um Verständnis, dass er sich nicht öffentlich dazu äußern wolle.

Um VDP-Mitglied zu werden, habe Jauch am Mittwochabend persönlich anwesend sein müssen, sagte Weinbaupräsident Haxel. Es handele sich beim Prädikatsweingüter-Verband immer um eine persönliche Mitgliedschaft, für die spezielle Kriterien erfüllt werden müssten. Dies gelte selbstverständlich auch für Jauch, der bekanntlich ein Weinliebhaber sei, so Haxel. Es sei nicht selbstverständlich, dass ein Laie ein Weingut übernehmen können: Zunächst würden die Winzer gefragt, ob sie die Flächen brauchen.

Wer Jauchs Engagement für das Potsdamer Welterbe kennt – er setzt sich für den Wiederaufbau des Stadtschlosses ein, spendet regelmäßig für die Sanierung preußischer Schlösser – muss sich über den Kauf des Weinguts von Othegraven kaum wundern: Das Gut mit heute 12,5 Hektar Fläche soll bereits sei dem 16. Jahrhundert existieren, das weiße Gutshaus und sein romantischer Park seien als Ensemble denkmalgeschützt. Dies sei eine „Auszeichnung, die sich von Othegraven weltweit mit nur wenigen Weingütern teilt“, heißt es. Seit 1805 gehöre das Gut der Familie Grach – Weissebach – von Othegraven. Zu letzterer soll der 53-jährige Jauch eine familiäre Bindung haben: Seine Großmutter war Elsa von Othegraven; auch das Weingut lenkten seit 1789 vor allem Frauen.

Anhand der 12,5 Hektar Fläche könne Jauch pro Jahr 50 000 bis 80 000 Flaschen „hervorragenden Wein“ anbauen, sagte Mosel-Weinbaupräsident Haxel – wie viel er davon vermarkte, obliege ihm als Besitzer. Schon jetzt gilt das Weingut als Produzent von deutschen Spitzen-Weißweinen. Dass Jauch mit seiner Familie wegen des Weinguts von Potsdam nach Kanzem zieht, glaubt Haxen nicht – um das Gut könnten sich Verwalter und Kellermeister kümmern. SCH

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