Landeshauptstadt: Darmkranke Kinder besser versorgen Radke und Reiche: Kritik an Krankenkassen
Innenstadt - Kritik aus Potsdam am geringen Stellenwert der Kinder- und Jugendmedizin in Deutschland: Der Chefarzt der Kinderklinik und Kindergastroenterologie des Klinikums „Ernst von Bergmann“, Prof. Dr.
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Innenstadt - Kritik aus Potsdam am geringen Stellenwert der Kinder- und Jugendmedizin in Deutschland: Der Chefarzt der Kinderklinik und Kindergastroenterologie des Klinikums „Ernst von Bergmann“, Prof. Dr. Michael Radke, mahnt insbesondere verstärkte Anstrengungen bei der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen an, die an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) leiden. „Vor dem Hintergrund der demografischen Katastrophe in Deutschland ist es besonders bedauerlich, für Kinder nicht alles zu tun“, erklärte Radke am Donnerstag anlässlich eines Besuches der Potsdamer CDU-Chefin, Bundestagsabgeordneten und Bundesstaatssekretärin Katherina Reiche im Potsdamer Klinikum. Reiche engagiere sich seit Jahren erfolgreich zugunsten an CED erkrankter Minderjähriger, erklärte Radke.
Bei den CED handelt es sich vor allem um Morbus Crohn (MC) und um Colitis ulcerosa (CU). „Wir können diese Krankheiten nicht heilen“, stellte der Chefarzt klar, die Folgen aber sehr wohl lindern. In Deutschland leiden laut Bergmann-Klinikum 320 000 Menschen an CED, darunter mehr als 30 000 Kinder und Jugendliche. CED sind laut Radke Autoimmunerkrankungen; „die Folge unseres Lifestyles“. In einem nahezu sterilen Umfeld und Konservierungsstoffe in der Nahrung habe das Immunsystem wenig zu tun und greife den eigenen Körper an.
Radke und Reiche appellierten an die Krankenkassen, den Kampf gegen CED besser zu unterstützen. Spezialnahrung für die erkrankten Kinder seien „keine Luxus-Ernährung“, erklärte Reiche, und dürfe nicht als „Vitaminpräparate“ bewertet und deren Kostenübernahme verweigert werden. „Es geht nicht um Millionen“, so der Chefarzt. Er schreibe gerade ein Gutachten für einen Gerichtsstreit, bei dem eine Kasse einem Kind die Kostenübernahme für ein Präparat verweigert. Es geht um 65 Euro im Monat. gb
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