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Landeshauptstadt: Das 100 000-Euro-Versprechen

Nach Plattner-Millionen vermeldet Stadtschloss-Verein weitere Großspender

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Innenstadt - 100 000 Euro will Gertrud Schmack für den Wiederaufbau der Torflügel des Fortuna-Portals spenden. Einen entsprechenden Zeichnungsschein des Fördervereins Potsdamer Stadtschloss unterzeichnete die Inhaberin des Hotels Bayrisches Haus gestern vor Journalisten.Wie Vereinschef Michael Schöne erläuterte, stellt die Unterschrift unter dem Zeichnungsschein „ein Spendenversprechen“ dar, eine „Auflagenschenkung“, ähnlich der 20-Millionen-Spende des Software-Milliardär Hasso Plattner an das Land Brandenburg zugunsten der historischen Knobelsdorff-Fassade. Voraussetzung der Zahlung auf das Vereinskonto ist ein originalgetreuer Wiederaufbau der Knobelsdorffschen Fassaden und Dachformen beim Aufbau des Stadtschlosses als Landtag. Einen weiteren Zeichnungsschein über 50 000 Euro unterschrieb die Potsdamer Anwaltsfamilie Zumbaum, informierte Schöne.

„Damit haben wir einen Torflügel zusammen“, erklärte der Vereinschef, der betonte, dass die Stadtschloss-Protagonisten nach der Plattner-Spende nun schon deshalb nicht die Hände in der Schoß legen dürfen, weil das Geld des SAP-Gründers für die historische Fassade des neuen Landtages, also der Seitenflügel, der Kopfbauten und des Südgebäudes, gespendet wurde. Der Verein habe jedoch die Aufgabe, die Portalflügel am Alten Markt zu finanzieren. Eine breite Spendenbereitschaft sei zudem wichtig, weil Plattners Formel laute, am Geld solle es nicht scheitern, „wenn es die Potsdamer denn wollen“. Daher freue es ihn besondere, dass auch der Verkauf etwa der Schlossaktien und der Minerva-Kalender vorangehe. Auch die Schloss-Kekse, die Albena Radszuhn auf dem Weihnachtsmarkt anbietet, finden ihre Abnehmer: 500 dieser gekrönten Kekse hat sie bereits verkauft, erklärte sie gestern den PNN.

Auf dem Spendenkonto des Stadtschloss-Vereins befinden sich derzeit bereits „200 000 bis 300 000 Euro“, so Schöne weiter. Hinzu kommen 160 000 bis 170 000 Euro, die per Zeichnungsschein fest versprochen sind. Macht zusammen „400 000 bis 450 000 Euro“, erklärte Schöne.

Als Gertrud Schmack nach Potsdam kam, habe sie „nicht verstanden, dass am Stadtschloss gar kein Interesse besteht“. Das sei nun anders geworden. Ihr Wunsch ist es, dass in Potsdams Mitte wenigstens „das Gefühl eines Schlosses wieder da ist“, begründete sie ihre Spendenbereitschaft. Dass die Auflage an ihre Spende, die größtmögliche Annäherung an Knobelsdorff, nicht eingehalten werde, glaubt sie nicht. Sie stelle „keine Maximalforderung“, der Landtag müsse funktional sein „und trotzdem schön“. Auch eine Lösung mit einem Plenarsaal im Hof „muss man sich ansehen“. Schöne erklärte, wenn Plattner seine Spendenvoraussetzung erfüllt sieht, werde auch der Verein die Bedingungen zum Aufbau der Portalflügel als erfüllt ansehen: „Wenn Plattner fördert, fördern wir auch.“ Schöne lobte ferner die Ankündigung des Landes, das Raumprogramm zu überarbeiten und über eine Verbindung von Landtags- sowie Stadt- und Landesbibliothek nachzudenken. mit JaHa

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