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Landeshauptstadt: Das Abenteuer Insolvenz

Dinosaurier führten Biosphäre aus der Krise / „Jangala“ startet am 30. Juni

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Bornstedter Feld - Die Dinosaurier haben die Biosphäre gerettet. „Zumindest fast“, schränkte Insolvenzverwalter Ulrich Wenzel gestern auf einer Pressekonferenz ein. Zumindest zeige das Beispiel Tropenwelt, dass man auch in der Insolvenz etwas machen könne. Die „sehr erfolgreiche Dinosphäre II“ habe dem Unternehmen weitestgehend aus der finanziellen Misere geholfen. Nach dem Gerichtstermin am 29. Mai könne man sich aller Voraussicht nach aus dem Verfahren verabschieden, erklärte Wenzel.

Die Kreateure dieses Erfolgsrezepts, Jens Nitschke und Volker Reimers von der LeisureWorkGroup, seien aber trotzdem selbst ein bisschen vom Erfolg überrumpelt worden. „In Potsdam haben wir alle Besucherrekorde gebrochen“, sagte Nitschke. In nur sieben Wochen – die wandernde Dinosaurierausstellung eröffnete am 10. März – hätten 61500 Besucher den Weg in die Tropenwelt im Volkspark gefunden. Bis zum 1. Mai wolle man die 65000-Marke schaffen, so der Chef der LeisureWorkGroup. Als die Biosphäre Anfang des Jahres Insolvenz anmeldete, habe man im Schnitt täglich gerade Mal hundert Eintrittskarten verkauft. Mit den Dinosauriern boomt das Geschäft. Unter den Besuchern seien 38 Prozent Kinder und Jugendliche. „Unser aktuelles und künftiges Zielpublikum“, erklärte Ralf Hauptmann, Geschäftsführer der Tropenhalle.

Darum hat sich das norddeutsche Unternehmen LeisureWorkGroup für die Zeit nach dem Abzug der Urtiere Ende Mai ein neues Abenteuer ausgedacht. „Jangala – das Geheimnis des Dschungels“ heißt das extra für die Biosphäre entwickelte Familienprogramm, bei dem Groß und Klein spielerisch etwas lernen sollen. In einen Aufgabenkatalog seien allerlei Wissenstests, Experimente und Interaktionen eingebaut, deren Lösungen am Ende zu einem Schatz führten. Wichtig sei, dass die Besucher in Teams arbeiteten, erläuterte Jens Nitschke. Nur alle Fähigkeiten einzelner zusammengenommen, führten zum Ziel. Im Zentrum des Geschehens stehe ein Jeep – die Abenteuerplattform und Forscherstation. Von hier fahre beispielsweise eine Gondel in eine Baumspitze, wo es interessante Insekten zu entdecken gebe. Oder: Nur ein Seil, das es hoch zu klettern gelte, führe zu einer Rätsellösung. Wer nicht so sportlich sei, müsse das versteckte Fernglas finden, um das geschriebene Wort an der Decke lesen zu können. Den Schatzfindern winke als Preis eine Reise für die ganze Familie. Entdecken mehrere die Truhe, entscheide das Los, so Nitschke.

Die Insolvenz habe das starre Regelwerk der Biosphäre außer Kraft gesetzt, formuliert der Mann von der LeisureWorkGroup vorsichtig. Sie habe Ideen Tür und Tor geöffnet. Sowie zur Gesundung des Unternehmens geführt, betonte auch Wenzel. Und weil der Insolvenzverwalter so zufrieden ist mit der Arbeit des deutschlandweit agierenden Freizeitunternehmens, wolle er Nitschke und Reimers auch für eine weitere Ausstellung nach „Jangala“ unter Vertrag nehmen. Die Schatzsuche geht übrigens vom 30. Juni bis 3. Oktober.Nicola Klusemann

Nicola Klusemann

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