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Landeshauptstadt: Das Ausflugsziel ihrer Majestät

Krongut Bornstedt feiert fünftes Jubiläum seiner Auferstehung / Betreibergesellschaft in Gewinnzone

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Bornstedt - Wenn das Esicus de Burnenstede sehen könnte! Dem Adligen im Gefolge Albrechts des Bären war das von ihm nach seinem Harzer Heimatdorf benannte Bornstedt anno 1157 vom Gründer der Mark Brandenburg geschenkt worden. Heute ist sein Bornstedt größer, berühmter und schöner denn je – was ohne Frage am restaurierten Krongut Bornstedt liegt. Am Wochenende feiert es das fünfte Jubiläum seiner zweiten Wiederauferstehung. Die erste erfolgte zwischen 1846 und 1848, als es nach einem Brand im italienischen Stil unter Preußen-König Friedrich Wilhelm IV. komplett neu errichtet wurde.

Heutiger Hausherr im Krongut ist Cees Zonneveld, der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft. Zonneveld, der das Zepter seit Ende März 2004 in den Händen hält, kann das Fünfjährige nicht würdigen, ohne Frank F. Fischer zu nennen, der als Krongut-Eigentümer ab 2002 immerhin zwölf Millionen Euro in das Bauensemble investierte. Und er muss Friedhelm Schatz erwähnen, seinen Vorgänger, heute Filmpark-Chef, der die Touristenattraktion aus Preußen- Romantik und mehreren „königlichen“ Handwerken und Manufakturen aus der Taufe hob.

Doch auch Zonneveld scheint sein Licht nicht unter den Scheffel stellen zu müssen: Im vergangenen Jahr habe die von ihm geführte Betreibergesellschaft den „Break Even“ erreicht, die Gewinnschwelle. Mit anderen Worten: Das Krongut schreibt schwarze Zahlen, oder wie Zonneveld schmunzelnd sagt, „halbschwarze“. Das mag auch daran liegen, das Fischer der Betreibergesellschaft seither die Miete nicht erhöht hat, denn die, so Zonneveld, sei „immer gleich geblieben“. Die Gesellschaft habe aber auch viel investiert in den Jahren, insgesamt 300 000 Euro – vor allem in Werbe- und Marketing-Maßnahmen, aber auch in Hard- und Software und weitere Haustechnik. Etwa 450 000 Besucher kommen jährlich ins Krongut, mehr sind es im Schloss Sanssouci oder im Neuen Palais auch nicht. 48 feste Mitarbeiter kümmern sich laut Zonneveld um die Krongut-Gäste, hinzu kommen viele Saisonkräfte, insbesondere im Reisemonat Mai und zur Weihnachtsmarktzeit im November und Dezember.

Den unbestrittenen Höhepunkt der jüngsten Krongut-Geschichte markiert der 4. November 2004. An diesem Tag war Elizabeth Alexandra Mary Windsor zugegen, besser bekannt als Queen Elisabeth II. Der Besuch der englischen Königin ist, wie Zonneveld sagt, heute ein wesentliches Thema der Krongut-Vermarktung. Zonneveld, ausgestattet mit guten Beziehungen zum Triebwerkshersteller Rolls Royce und zur britischen Botschaft, hatte damals Anteil am Zustandekommen des hoheitlichen Besuchs. Wenn er in der kommenden Woche zum Queen-Geburtstag wieder in der Botschaft seiner Majestät weilt, wolle er einen zweiten Queenbesuch anregen. Dass die niederländische Königin Beatrix – Zonneveld kommt aus den Niederlanden – eine „ständige Einladung“ besitze, verstehe sich von selbst.

Aber zunächst feiert das Krongut sein fünftes Jubiläum. Dazu wird den Besuchern am morgen beginnenden Wochenende jeweils ab 12 Uhr ein Programm „mit stündlichen Höhepunkten auf der Hauptbühne“ geboten. Die Langen Kerls sind da, es gibt eine Stunt-Show des Filmparks, eine Modenschau, Musik und Tanz. Am morgigen Abend tritt der Popp Chor auf, der gestern Abend noch im ZDF-Fernsehen bei Grand Prix der Chöre auftrat. Wer sich das Krongut von oben besehen will, kann einen Hubschrauber charten. Und auch das wird es an beiden Tagen bis 10 Uhr geben: Kostenlose Frühstücksbrötchen aus der königlichen Hofbäckerei. Guido Berg

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