Landeshauptstadt: Das Ende der 60-Watt-Birne
Verwaltung informierte über Abfall-Neuregelungen
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Wie in der Vergangenheit hat sich bei der alle drei Jahre stattfindenden Ausschreibung für die Beseitigung des Gewerbeabfalls in der Landeshauptstadt die Stadtentsorgung Potsdam GmbH (STEP) durchgesetzt. Dies teilte die Stadtverwaltung mit. Die Konkurrenz sei traditionsgemäß gering, da in Potsdam wenig produzierendes Gewerbe mit entsprechend wenig Gewerbeabfall ansässig sei. An den Bedingungen der Entsorgung habe sich nichts geändert, nur dürfte die Abfallbeseitigung für die „Müllproduzenten“ in den nächsten drei Jahren insgesamt ein wenig teurer werden: „Bei einigen Posten wie etwa Siebrückständen ist der Tonnagepreis zwar etwas zurückgegangen, bei anderen, wie Ziegeln und Ofenabriss, die ohnehin den größten Teil des Gewerbeabfalls ausmachen, hat sich der Preis leicht erhöht“, erklärte gestern Marlene Zierock, Arbeitsgruppenleiterin öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger.
Interessanter für die Verbraucher dürfte das gestern ebenfalls verkündete Inkrafttreten der zweiten Stufe des Glühlampen-Ausstiegs sein: Ab ersten September 2010 müssen laut EU alle Glühlampen über 60 Watt aus dem Handel weichen, 2011 sind die 40-Watt-Lampen, 2012 die Zehn-Watt-Lampen dran. Stattdessen kommen nun Energiesparlampen in die Regale, die nach dem Prinzip von Leuchtstoffröhren funktionieren und 25 Prozent des Stromes in Licht umwandeln sollen. Bei Glühlampen seien es nur fünf Prozent, der Rest werde zu Wärme. Die EU erhofft sich davon eine Verminderung des Kohlendioxidausstoßes von etwa 15,5 Millionen Tonnen. Trotz der Stromersparnis haben die Energiesparlampen einen Nachteil: Sie enthalten eine geringe Menge Quecksilbergas und müssen daher speziell entsorgt werden.
In Potsdam geht dies bei der Schadstoffsammelstelle am Neuendorfer Anger 9 in Babelsberg oder am Schadstoffmobil, das regelmäßig durch Potsdam tourt. Neben der kommunalen Sammlung bieten sich aber noch andere Anlaufstellen: „Life Cycle“, ein Zusammenschluss der Lampenproduzenten, stellt mittlerweile in vielen Baumärkten, „Kaufland“-Filialen oder DRK-Behindertenwerkstätten Recycling-Boxen bereit.
Trotz des stufenweisen Ausstiegs hätten viele Bürger immer noch gewisse Vorbehalte gegen Energiesparlampen. Wilfried Schreiber, Sachbearbeiter Abfallberatung: „Die Energiesparlampe ist besser als ihr Ruf, ihre Lichtqualität kommt mittlerweile an die der Glühlampe heran.“ Außerdem dürfe man sich nicht so von der Wattzahl irritieren lassen. Die meisten seien es gewohnt, auf die Wattzahl zu achten und darüber die Stromkosten zu berechnen – bei den Energiesparlampen sei es hingegen die Lumen-Angabe, die die Helligkeit verrät. Erik Wenk
Informationen im Internet
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