Potsdam Museum: Das Gitter kommt weg

Potsdam - Die Posse um das umstrittene Treppengitter im Potsdam Museum ist um einen Beschluss reicher. Die Stadtverordneten beschlossen am Mittwochabend einen Antrag der Linken, die Kosten für das Entfernen dürften nicht den Etat der Kultureinrichtung belasten. Vielmehr solle der Verursacher, der für den Bau zuständige Kommunale Immobilienservice (Kis), zahlen, heißt es in dem Beschluss sinngemäß. Die CDU setzte einen Zusatzpassus durch, eine möglichst kostengünstige Abrissvariante zu wählen.

Gitter im Potsdam Museum verwehrt Blick auf Landtag

Der Rückbau ist wie berichtet derzeit für 2017 geplant, dann müsste das Museum mindestens zwei Monate schließen. Von Kosten bis zu 100 000 Euro war zuletzt die Rede. Das Gitter, das das Treppenhaus seit der Eröffnung des Museums im September 2012 ziert, war scharf kritisiert worden – es verwehre bewusst den Blick auf das Landtagsschloss, so ein Argument. Der Kis als Bauherr der Umbaumaßnahmen hatte hingegen stets auf das Urheberrecht des zuständigen Architekten verwiesen. Auf Antrag der Grünen hatten die Stadtverordneten schließlich vor einem Jahr den Rückbau des Gitters verfügt.

Gegen diese Maßnahme sprachen sich in der Debatte am Mittwoch überraschend mehrere Stadtverordnete der SPD und Linke-Kreischef Sascha Krämer aus. Das Geld könne für andere Sachen deutlich besser eingesetzt werden, sagte der SPD-Stadtverordnete David Kolesnyk – ehe man es für den Abbau „verbrenne“. Dagegen sagte Grünen-Stadtverordnete Saskia Hüneke, das Gitter sei ohne Absprachen und denkmalrechtliche Genehmigung eingebaut worden. Ihr folgte eine klare Mehrheit der Stadtverordneten – auch gegen die Stimme von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Die-Andere-Fraktionschef Sandro Szilleweit – auch seine Wählergruppe stimmte für den Verbleib des Gitters – fasste die Debatte aus seiner Sicht zusammen: „Uns ist das Gitter scheißegal – soll jemand mit ner Flex kommen.“