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Homepage: Das Grab der Freudigen

FH-Sanierungskonzept für usbekisches Mausoleum

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FH-Sanierungskonzept für usbekisches Mausoleum Am Rande der usbekischen Stadt Samarkand zieht sich eine Gräberstraße 120 Meter den Hang hinauf. Ihre Farbenfreude und ihr Glanz mögen nicht zu den üblichen Vorstellungen von Tod und Grabstätten passen. „Die verschiedenen Grabbauten, die sich wie Perlen auf einer Schnur in bestimmten Rhythmen entlang der gekrümmten Straße aufreihen, zeigen größte handwerkliche Kunstfertigkeit“, berichtet Prof. Martina Abri von der Fachhochschule Potsdam. Zusammen mit ihrem Kollegen Sven Wallasch erarbeitet sie im Auftrag des Auswärtigen Amtes ein Sanierungskonzept für das Mausoleum der Shadi-Mulk-Aga – dem „Paradies im Grabmal der Freudigen“. Die im Zentrum Usbekistans gelegene Stadt Samarkand (früher Marakanda) zählt zu den ältesten Städten Mittelasiens. Das Grabmal der Shadi-Mulk-Aga wurde um 1372 in der Gräberstadt Shah-i-Sinda gebaut. Es gehört zu den wichtigsten Einraummausoleen der Timuridernzeit. Das Reich von Timur Lenk (1336-1405) erstreckte sich von Delhi bis fast vor die Tore von Damaskus, vom Persischen Golf bis zum Schwarzen Meer, Kaspischen Meer und Aralsee. Das Grabmal der Shadi-Mulk-Aga zählt zu den vier ältesten Mausoleen der Anlage. Die Shadi (zu Deutsch „die Freudige“) war der Überlieferung nach eine Nichte Tiumr Lenks. Ihr Mausoleum ist besonders reich gestaltet. „Man könnte meinen, dass sie für ihn von großer Bedeutung war“, schätzt Martina Abri. Im Inneren gliedern farbige Bänderungen die Wandflächen, die mit reich gestalteten ornamentalen Fliesen geschmückt sind. Sie sollen das Paradies symbolisieren, in der Mitte ist ein Brunnen angeordnet, als Sinnbild des ewigen Lebens. In der Kuppel symbolisieren blau schimmernde Fliesen das Himmelszelt. Der Baukörper des Grabmals besteht aus schwach gebranntem Lehm, der heute von zahlreichen Rissen durchzogen ist, die siebenfarbigen Fliesenornamente sind von Abplatzungen und Fehlstellen durchsetzt. Hier gilt es nun ein einmaliges kunsthistorisches Baudenkmal der Nachwelt zu erhalten. Das Auswärtige Amt gibt dazu 225 000 Euro, saniert wird in Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium der Republik Usbekistan unter Anleitung der Bauexperten der FH. Das Denkmal beeindruckt jedoch auch unsaniert: Trotz seines Zustands hat das Grabmal für Martina Abri eine atemberaubende Ausstrahlung. Jan Kixmüller Ausstellung bis 10. Januar 2005 im Schaufenster der Fachhochschule Potsdam, Friedrich-Ebert-Straße 6.

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