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Erfolgscoach. André Laube betreut die Bundesliga-Wasserballer des OSC und schaffte mit ihnen den Klassenerhalt.

© Olaf Möldner

Sport: „Das haben sie sich verdient“

Wasserball-Coach André Laube hat mit seinem Team den Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft

Stand:

Herr Laube, in einem wahren Krimi setzten sich die von Ihnen trainierten Wasserballer des OSC Potsdam am Wochenende in der Best-of- Three-Serie gegen den Dauerrivalen ASC Brandenburg durch und sicherte sich damit den Verbleib in der Deutschen Wasserball-Liga. Einem 8:7-Sieg am Samstag folgte tags darauf ein 15:13-Erfolg in der Verlängerung. Ihr Team tat sich sehr schwer. Warum?

Ja, das war ein hartes Stück Arbeit. Gegen Brandenburg haben wir uns schon immer schwergetan. Wir machen die stark, weil wir uns immer wieder auf diese emotionale Geschichte mit dem Derby einlassen. Und nach der schon überraschenden 4:5-Auftaktniederlage beim ASC vor Wochenfrist standen wir mit dem Rücken zur Wand. Daheim mussten wir nun am Samstag gewinnen, um die dritte Begegnung zu erzwingen. Da lastete ein großer Druck auf der Mannschaft.

Aber die Jungs hatten natürlich auch anstrengende Wochen hinter sich.

Das ist ein weiterer Grund. In der Play- off-Runde mussten wir drei harte Spiele gegen Wedding absolvieren, und das steckte noch in den Knochen. Hinzu kommt der psychologische Aspekt. Da bist du plötzlich dem Aufstieg in die Gruppe A so nahe, verlierst und hast mit einem Mal gegen den Abstieg zu kämpfen. Das ist für unsere mit einem Altersdurchschnitt von 20 Jahren jüngste Mannschaft der Liga nicht so leicht wegzustecken.

Insgesamt können Sie doch aber auf eine durchaus gelungene Saison zurückblicken.

In jedem Fall. Wir hatten uns vorgenommen, unter die besten vier Mannschaften der B-Runde zu kommen. Nun wurden wir Zweiter und mischten obendrein noch in den Play-offs mit. Das war eine wirklich tolle Saison ...

... von der sich die Spieler jetzt sicherlich erst einmal erholen werden.

Ja, das haben sie sich auch verdient. Zwar steht noch lockeres Training auf dem Plan, aber dann kann es in die Sommerferien gehen. Wir sind froh, dass wir nicht mehr in die letzte Play-Down-Runde müssen.

Hat das komplette Team frei?

Nein, Nationalspieler Hannes Schulz wird sich noch ein bisschen schinden müssen. Er hat noch die Chance, im September an der Europameisterschaft teilzunehmen. Und dafür muss er sich mühen.

Und schließlich steht die nächste Bundesligasaison an. Werden Sie die mit dem selben Kader angehen können?

Davon können wir zurzeit ausgehen. Der Ligabetrieb ist jedenfalls abgesichert, aber wir brauchen dennoch zusätzliche finanzielle Mittel. Bislang hat keiner unserer Spieler eine Aufwandsentschädigung bekommen, und das ist in der Bundesliga nahezu einmalig. Es soll ja nicht um große Summen gehen. Aber die meisten sind mit dem Abi fertig und brauchen nun Geld für ein Auto, die erste eigene Wohnung und so weiter.

Finanziell stärkere Vereine werden sicherlich an den gut ausgebildeten Potsdamer Spielern interessiert sein und könnten einige abwerben.

Diese Gefahr besteht natürlich immer. Ich bin mir aber sicher, dass die Verbundenheit meiner Jungs mit Potsdam so groß ist, dass sie viel lieber hier bleiben, als dem Geld zu folgen. Aus diesem Grund wechselt keiner.

Werden im Gegenzug neue Leute für die kommende Saison gebraucht?

Ich baue erst einmal auf den Kader, der in der zu Ende gehenden Saison so erfolgreich war. Während sich die Spieler jetzt erholen können, machen wir Verantwortlichen uns jedoch schon an die Planungen für die nächste Spielzeit. In dieser Woche werden wir sondieren, welche Spieler aus dem aktuellen Kader zur Verfügung stehen. Erst dann denken wir über partielle Verstärkungen von außerhalb nach.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.

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