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Sport: Das Leben mit Ball, Tisch und Schläger

Der elfjährige Lewin Harnisch hat vor acht Monaten Tischtennis für sich entdeckt – und landete beim Bundesfinale gleich auf Platz 14

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Vorhand, Rückhand, Topspin, Konter, Unterschnitt – Lewin Harnisch wirft mit den Worten um sich, als seien sie das Selbstverständlichste auf der Welt. Für den Nachwuchsspieler des TTV Eintracht Potsdam trifft das wohl zu, denn Tischtennis ist seine Welt. Und das obwohl Lewin Harnisch erst vor acht Monaten das erste Mal im Urlaub an einer Tischtennisplatte aus Stein zum Schläger griff. „Ich war einfach von Anfang an begeistert, was mit einem Schläger, einem Tisch und einem Ball so alles möglich ist“, sagt er.

Die Begeisterung, die er dem Tischtennis entgegenbringt, konnte der 11-Jährige jetzt schon in Zählbares umsetzen. Beim Bundesfinale der Mini-Meisterschaften vertrat er den Tischtennisverband Brandenburg. Bei diesem Turnier des Deutschen Tischtennis-Bundes werden in jedem Jahr die besten Nachwuchsspieler Deutschlands ermittelt. Von 40.000 Jungen und Mädchen, die sich durch Siege in den Orts-, Kreis-, Bezirks-, und Verbandsentscheiden qualifizierten, stehen sich die jeweils 20 besten Jungen und Mädchen aus dem gesamten Bundegebiet im Finale gegenüber. Nachdem sich der Potsdamer Lewin Harnisch gegen die brandenburgische Konkurrenz durchsetzen konnte, erreichte er das Bundesfinale im thüringischen Mühlhausen „Das war ein tolles Turnier, aber auch ein anstrengendes“, sagt Lewin Harnisch, der mit jeweils vier Spielen am Samstag und Sonntag ein hohes Pensum ablegen musste. Am Ende errang der Potsdamer den 14. Platz. „Damit bin ich auch eigentlich ziemlich zufrieden.“

Für den Elfährigen bietet Tischtennis den perfekten Ausgleich, wie er selbst sagt. Während andere Kinder nachmittags vor dem Fernseher oder dem Computer sitzen, sei es für ihn völlig normal, seine Nachmittage in der Turnhalle zu verbringen. „Für meine Freunde ist es aber kein Problem, dass ich wenig Zeit habe“, meint Lewin Harnisch. Vier Trainingseinheiten in der Woche zeugen davon, mit welchem Elan der Fünftklässler der Goethe-Schule sich seinem Hobby widmet. Früher sei er immer völlig fertig aus der Schule gekommen. Das habe sich dann meistens bis in den Abend durchgezogen. Doch seit er so viel Sport macht, sei er einfach viel fitter. Für das hohe Trainingspensum und den intensiven Zeitaufwand habe er sich ganz allein für sich entschieden. „Ich will das so“, sagt Lewin mit Nachdruck. Für seine sportliche Laufbahn steht der Wille für Lewin ganz oben. Denn Bundesligaspieler will er einmal werden. „Dazu muss ich einfach trainieren, bis ich sehr gut bin.“

Besonders an seiner Rückhand will der Potsdamer Nachwuchsspieler noch arbeiten. „Die ist noch zu schwach.“ Mit seiner Vorhand ist er schon zufrieden. „Das sind alles Bewegungen, die aus dem Handgelenk kommen“, erklärt Lewin. Die Rotationen, die ein Ball aufnehmen kann, und die vielen Möglichkeiten, die Tischtennis bietet, machen für ihn den großen Reiz an seiner Sportart aus. Wo dem Laien viele Kleinigkeiten entgehen, erkennt Lewin Harnisch die winzigen Fehler in der Technik. „Man sieht einfach gleich, ob einem der Ball gut gelungen ist oder eben nicht.“ Denn der Ball, der Schläger und der Tisch – diese drei sind schließlich seine Welt.Chantal Willers

Chantal Willers

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