ATLAS: Das letzte Wort
Es ist an der Zeit, eine Diskussion zu beenden, die ebenso sinn- wie pietätlos ist, nämlich jene, ob Potsdam nun eine eigene Synagoge braucht oder nicht. Das Land Brandenburg hat wie jedes andere deutsche Bundesland eine Verantwortung gegenüber jüdischem Leben.
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Es ist an der Zeit, eine Diskussion zu beenden, die ebenso sinn- wie pietätlos ist, nämlich jene, ob Potsdam nun eine eigene Synagoge braucht oder nicht. Das Land Brandenburg hat wie jedes andere deutsche Bundesland eine Verantwortung gegenüber jüdischem Leben. Insbesondere gilt das für die ostdeutschen Länder, wo die zarten Pflänzchen neuer Gemeinden erst nach der Wende sprießen konnten. Dieser Verantwortung hat sich die Regierung mit dem Staatsvertrag gestellt, der Bau einer neuen Synagoge, der ersten in der Mark, ist beschlossene Sache. Das ist gut so. Es ist nicht legitim, gläubigen Juden vorzuschreiben, wo sie ihren Gottesdienst abhalten sollen, selbst wenn in Berlin die Synagogen halb leer bleiben. Ein Synagogen-Neubau in Potsdam kann und wird auch zum Wachsen der noch überschaubaren hiesigen Landesgemeinde führen – und wäre somit ein weiterer Schritt auf dem Weg zu dem, was vor 1933 in Deutschland, auch in Potsdam, Normalität war und wieder werden soll. Es ist daher gut, dass auch die Jüdische Gemeinde Berlin sich zu Wort gemeldet hat und den Synagogenbau in Potsdam offen unterstützt. Es sollte das letzte Wort in einer längst entschiedenen Sache sein.
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