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Landeshauptstadt: Das rote und das gelbe Haus

Evangelische Grundschule saniert und für Ganztagsbetreuung ausgebaut

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Evangelische Grundschule saniert und für Ganztagsbetreuung ausgebaut Nauener Vorstadt - Am 4. Dezember lädt die Evangelische Grundschule an der Großen Weinmeisterstraße zum „Tag der offenen Tür“ ein. Dann werden die seit April andauernden Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen so gut wie beendet sein. Die Bauabteilung der Hoffbauer-Stiftung, zu der die Schule gehört, hat unter der Bauleitung von Birgit Dieffenbacher mit Partnerfirmen unter dem erneuerten Dach zusätzliche Räume, so ein Atelier für den Kunstunterricht, erschlossen. Im Nebengebäude hat sich der ehemalige Gemeindesaal der Pfingstkirche in eine Aula verwandelt, die auch als Turnraum dient. Der darunter liegende Keller wurde vertieft und als Mensa eingerichtet. Im Nebengelände an der Leistikowstraße, dem so genannten „gelben Haus“, sind zwei leer stehende Gebäude für Unterrichtszwecke ausgebaut worden. Lernen dort die Klassen 1 bis 3, so sind im Hauptgebäude, dem „roten Haus“, die oberen Jahrgänge untergebracht. Das 1,4 Millionen Euro teure Bauvorhaben schafft die Voraussetzungen, die Einrichtung als Ganztagsschule zu betreiben. Dafür hat sie im April als eine der ersten im Land Brandenburg die Bestätigung erhalten. Außerdem wurde sie vor kurzem offiziell als gleichwertige Ersatzschule zu den staatlichen Grundschulen anerkannt. Schulleiter Markus Althoff, sein 18-köpfiges Lehrerkollegium und die 15 Mitarbeiter(innen) des angeschlossenen Hortes sehen sich auf dem richtigen Weg. Seit Gründung im Jahr 1998 ist die Einrichtung auf 258 Schülern angewachsen – es müssen bereits Absagen erteilt werden. Der Ausbau bringt die Kapazität auf 278 Kinder, mehr geht dann nicht. Die von der Schul- und der Elternkonferenz sowie dem Kinderparlament erarbeitete Grundordnung der Schule stellt fest, dass jeder als Geschöpf Gottes mit seinen Stärken, Schwächen und Besonderheiten angenommen und in seinen Bedürfnissen wahrgenommen und gehört wird. Die sieben Artikel sind u.a. auf ein „freudvolles und anregendes Miteinander“ und „gemeinsames Leben und Lernen“ gerichtet. Neben evangelischen lernen an der Schule auch katholische und konfessionslose Kinder. Zum Stundenplan gehört selbstverständlich Religionsunterricht. Dem Schultag beginnt mit einer Andacht. Die heute von der Evangelischen Grundschule genutzten Gebäude gehen auf die 1851 durch König Friedrich Wilhelm IV. begründete und 1894 durch Kaiserin August Victoria wesentlich erweiterte Stiftung für „sittlich verwahrloste Knaben“ zurück. Mit der Erweiterung entstanden nach Plänen des Baurats Ludwig von Tiedemann mehrere Neubauten, darunter die Pfingstkirche (1894) und das heute von der Grundschule genutzte Gemeindehaus (1898). Im Nebengebäude wurden Witwen von Offizieren und Beamten untergebracht. Bei der Sanierung habe man eng mit der Denkmalpflege zusammengewirkt, verdeutlicht Markus Althoff. So wurden alte Ziegel wiederverwendet, die Schornsteinköpfe originalgerecht erneuert, hölzerne Kassettendecken bewahrt, ebenso die Geländer und Reste der Ausmalung im Treppenhaus. Als Erinnerung an die Zeitgeschichte wurde ein Stück Mauer erhalten. Sie grenzte das heutige Schulgelände, das bis 1994 in das „Verbotene Städtchen“, die sowjetische KGB-Zentrale, einbezogen war, gegen das davon ausgenommene Grundstück mit Pfingstkirche und Pfarrhaus ab.

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