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Der OB schenkt ein. Jann Jakobs (M.) mit Svetlana Avramenko, David Shpirt, Larisa Mitelman und Irina Zelkina.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: Das Salz in der Suppe

Ehre den Helfern aus der Nachbarschaft: Festempfang für Ehrenamtler am Schlaatz

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Es ist ein Ehrentag eigens für Menschen wie Jutta Jagßenties. Der Grund: Ehrenamtliches Engagement in der Nachbarschaft stand gestern im Zentrum einer Veranstaltung im Haus der Generationen und Kulturen am Schlaatz. Die Landeshauptstadt, der Verein „Soziale Stadt“ sowie die Pro Potsdam hatten Menschen eingeladen, die sich ehrenamtlich im Stadtteil engagieren, um ihnen für ihr Engagement „Danke“ zu sagen. Etwa 50 Ehrenamtler folgten dieser Einladung zu einem festlichen Empfang mit kulinarischen und kulturellen Genüssen.

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) lobte das ehrenamtliche Engagement in der Nachbarschaft. „Das macht die Qualität eines Stadtteils aus“, sagte Jakobs. Nicht in jedem Stadtteil Potsdams sei eine derart vielfältige ehrenamtliche Tätigkeit zu verzeichnen, wie am Schlaatz, bemerkte der Oberbürgermeister. Und doch sei ehrenamtliche Arbeit als Angebot für die Nachbarschaft sehr wichtig, denn das nachbarschaftliche Engagement präge schließlich „das Lebensgefühl eines Stadtteils“, so Jakobs. In einer städtischen Bürgerschaft sei das Ehrenamt „das Salz in der Suppe“.

Eine derjenigen, die in diesem Sinne dem Leben am Schlaatz eine gewisse Würze geben, ist eben Jutta Jagßenties. Die ehemalige Schulsekretärin des Espengrundgymnasiums ist am Schlaatz seit langem ehrenamtlich aktiv und für viele wohl so etwas wie das personifizierte Ehrenamt schlechthin. Die Rentnerin organisiert Veranstaltungen für Menschen über 50 Jahre. Lese sie in der Zeitung von interessanten Menschen und deren Vorträgen oder Führungen, nehme sie mit ihnen Kontakt auf, um sie als Referenten für ihre eigenen Veranstaltungen zu gewinnen, erzählt Jagßenties. So organisiere sie zweimal im Monat eine Veranstaltung. Positiver Nebeneffekt sei, dass sie auf diese Weise ihre eigenen Ideen einbringen könne. Zum Mensch-ärger-dich-nicht-Spielen mit Gleichaltrigen fühle sie sich nicht berufen. Dazu sei sie viel zu aktiv. „Ich brauche noch Bewegung im Kopf“, sagt Jagßenties. Die ehrenamtliche Tätigkeit bewahre sie zudem davor, in ein Loch zu fallen.

Man wolle mit der Veranstaltung die „tätige Nachbarschaft“ würdigen, sagte Friedrich Reinsch, Geschäftsführer des Vereins „Soziale Stadt“, in seiner Ansprache. Nachbarschaftliches Engagement sei eine Form der Nächstenliebe und daher von großer Bedeutung für das soziale Zusammenleben im Stadtteil. Gestern wurde zum ersten Mal ein solcher Festempfang für Ehrenamtler ausgerichtet, wie Daniel Beermann, Vorsitzender des Vereins „Soziale Stadt“, sagte. Man wolle den Empfang zur Tradition werden lassen und mit dieser Veranstaltung von Stadtteil zu Stadtteil ziehen. Im nächsten Jahr sei Drewitz an der Reihe, erklärte Beermann. Holger Catenhusen

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