Landeshauptstadt: Das Schandmal des Monats
Am Stadtkanal gehen trotz vollmundiger Versprechen die Arbeiten nicht weiter
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„Das ist kein Denkmal des Monats, sondern inzwischen ein Schandmal“, sagt der Vorsitzende des Stadtkanalvereins Siegfried Benn. Er weist auf die Schaustelle in der Nähe des Havelufers/Straße Am Kanal, die eigentlich für das nächste Stück freizulegenden Stadtkanals werben soll. Der Bereich der alten Kellertorbrücke war am 29. Juni ausgerüstet worden, weil der Stadtkanal im Themenjahr „Wasser“ von den Städten mit historischen Stadtkernen als Denkmal des Monats ausgezeichnet wurde.
Damals hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs versichert, dass gerade im Jahr des Wassers alles zur Rückgewinnung des Stadtkanals getan werden müsse und dass er ein Glanzlicht der Stadt sein werde. Und Sanierungsträgerchef Erich Jesse hatte zugesichert, dass im September mit der Umverlegung von Rohrleitungen begonnen werde. Doch bisher geschah außer dem Weiterwuchern des Unkrauts und der Demontage einiger Teile an der Schaubrücke nichts.
Benn kann die Liste der verschobenen Termine aus dem Gedächtnis herbeten, gerade wegen der vollmundigenVersprechen. Schon die Einrichtung der Schaustelle, eigentlich mit einer sichtbaren Freilegung des Kanalbettes geplant, war mehrmals verschoben worden, zuerst vom 20. April auf den 20. Mai, dann auf den 29. Juni. Da kam die Stadtspitze dann wegen der deutschlandweiten Anerkennung des Projektes nicht mehr umhin, sich und den Kanal zu feiern. Dafür hatte der Verein gute Vorarbeit geleistet. hatte die Schaubrücke selbst in Auftrag gegeben, Mittel beigesteuert und auch jetzt sieht Benn weder technische, noch finanzielle Schwierigkeiten bei der Erschließung des neuen Kanalstückes zwischen Havelufer bis zu Platane. Die Umverlegung eines Heizungskanals sei mit der Energie und Wasser GmbH der Stadtwerke bereits im März des Jahres abgesprochen worden. Die Finanzierung dieser Arbeiten sei auch geklärt, denn das Geld komme aus Sponsoringmitteln. Man könne den Versorgungskanal natürlich auch während der Heizperiode verlegen, meint Benn, doch das würde die Arbeiten sicher nicht erleichtern. Die ganzen Verzögerungen werden umso unverständlicher, weil sich Land und Bund bereits bereit erklärt haben, ab 2008 die Arbeiten am Stadtkanal wieder zu fördern.
Vom Sanierungsträger war auf Anfrage nur ein lakonischer Satz zu erfahren. Pressesprecher Andreas Wandersleben teilte mit: „Im Zusammenhang mit der Planungsgenehmigung müssten noch Genehmigungsfragen geklärt werden.“
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