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Ein Wiedersehen. Turbine-Trainer Bernd Schröder und seine Ex-Spielerin Conny Pohlers kennen sich schon sehr lange. In Köln wird es ebenso ein Wiedersehen geben wie beim Bundesligaspiel im vergangenen Jahr in Babelsberg.

© Jan Kuppert

Sport: Das sechste Finale

Der FFC Turbine Potsdam will gegen Tabellenführer VfL Wolfsburg den DFB-Pokal erkämpfen

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„Die Vorbereitung bestand darin, sich an das neue Spielobjekt zu gewöhnen“, erzählte Bernd Schröder, Trainer des 1. FFC Turbine Potsdam. Wenn seine Mannschaft am Sonntag im Finale des DFB-Pokals im Kölner Rhein-Energie-Stadion um 16.30 Uhr auf den frisch gekürten neuen Deutschen Meister, den VfL Wolfsburg trifft, spielen die Turbinen nicht nur auf einem schönen erstklassigen Rasen, sondern auch mit den eigens für den DFB-Pokal von Adidas bereitgestellten Fußbällen. „Wir haben vom DFB zwanzig Bälle geschickt bekommen und an die galt es sich so schnell wie möglich zu gewöhnen“, so Schröder. Denn natürlich wollen die Potsdamerinnen das Finale gewinnen und damit wenigstens noch einen Titel nach einer schwierigen Saison bejubeln. „Nachdem wir es doch noch sehr glücklich in die Königsklasse geschafft haben, freuen wir uns als DFB-Pokal-Finalist, noch einmal im öffentlichen Licht stehen zu können“, sagte Schröder, der mit seinen Turbinen durch einen Sieg im letzten Saisonspiel und einer gleichzeitigen Niederlage des 1. FFC Frankfurt noch auf den zweiten Platz der Bundesliga kletterte und sich damit erneut für die Champions-League qualifizieren konnte.

„Doch freiwillig werden wir den Titel nicht an Potsdam abgeben“, ist sich jedoch Conny Pohlers, frisch gekürte Deutsche Frauenfußballmeisterin mit dem VfL Wolfsburg und ehemalige Turbine-Spielerin, sicher. Denn für die Wolfsburgerinnen, bei denen mit Pohlers, Nadine Keßler, Navina Omilade-Keller, Josephine Henning und Viola Odebrecht gleich fünf ehemalige Turbine-Spielerinnen im Kader stehen, wäre der Pokalsieg ein weiterer Schritt Richtung Triple. Am 25. Mai treffen sie in London noch im Finale der Champions-League auf Olympique Lyon.

Und so erwartet die Zuschauer in Köln ein spannendes und ausgeglichenes Spiel, bei dem der Deutsche Meister und der Zweitplatzierte der Frauenbundesliga aufeinandertreffen. In der Liga gab es jeweils einen Sieg für beide Mannschaften im jeweiligen heimischen Stadion. „Es ist eine tolle Werbung für die Frauenbundesliga“, weiß auch Schröder um die Wichtigkeit der Partie. „Es geht nicht nur darum, Fußball zu spielen, sondern sich auch gut zu präsentieren.“ Die ARD übertragt das Finale der Frauen live im TV.

Zudem treffen die beiden offensivstärksten Teams auf die besten Abwehrreihen der Liga. Wolfsburg schoss 71 Tore in 22 Bundesligaspielen, Potsdam kommt auf insgesamt 70 Tore. Bei den Gegentreffern können beide Mannschaften mit je 16 den geringsten Wert vorweisen.

„Die Chancen stehen 50:50. Wie in jedem Spiel“, sagte Patricia Hanebeck. „Die Wolfsburgerinnen spielen einen sehr guten Fußball, sind technisch sehr versiert und gehen aufgrund ihrer konstant guten Saisonleistung als Favorit in das Spiel. Aber der Pokal hat seine eigenen Gesetze.“ Das zeigte sich schon im vergangenen Jahr, als der FC Bayern München überraschend gegen den hochfavorisierten 1. FFC Frankfurt gewann und sich den Pokalsieg sicherte. „Die Favoritenrolle hat Wolfsburg inne, aber ich sehe uns nicht als Außenseiter“, sagte auch Schröder, für den es bereits die sechste Finalteilnahme ist. Dreimal konnte er mit Turbine Potsdam den Pokal schon in die Luft strecken. Und auf ein viertes Mal hofft er nun am Sonntag. Das Finale, welches in ein großes Fan- und Familienfest vor dem Kölner Stadion eingebettet ist, ist auch gleichzeitig der Saisonabschluss der Potsdamerinnen. „Alle 27 Spielerinnen fahren mit“, erzählte der 71-jährige Trainer. „Wir wollen so allen Spielerinnen, die uns in der durch die vielen Verletzungen bedingten schwierigen Saison geholfen haben, danken und ihnen etwas zurückgeben.“

Luisa Müller

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