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Landeshauptstadt: Das Stadthaus soll schöner werden

Der Kommunale Immobilien Service will zwischen 2013 und 2015 rund 5,7 Millionen Euro investieren

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Innenstadt - Bisher gleicht das Potsdamer Stadthaus einem Labyrinth – nun soll das Rathaus ein neues Leitsystem erhalten, damit sich Besucher nicht ständig verlaufen. Das ist eine der Maßnahmen, mit denen die Stadtverwaltung das zwischen 1902 und 1907 errichtete Regierungsgebäude verschönern und sanieren will. Wie Rathaussprecher Markus Klier auf PNN-Anfrage bestätigte, will der Kommunale Immobilien Service (KIS) zwischen 2013 und 2015 rund 5,7 Millionen Euro für Baumaßnahmen im Stadthaus ausgeben.

Das denkmalgeschützte Gebäude mit seiner Sandsteinfassade ist eine Herausforderung. Zwölf Treppenhäuser und vier Etagen gibt es – und mehr als 400 Zimmer, verbunden durch Dutzende lange Gänge, auf einer Gesamtfläche von 30 000 Quadratmetern. Besucher im Potsdamer Stadthaus benötigen einen ausgeprägten Orientierungssinn. „Als das Haus gebaut wurde, gab es noch das Denken, dass es ein Bürger nicht schaffen wird, eine Verwaltung zu durchschauen“, meint KIS-Chef Bernd Richter. Immer wieder erleben er und seine Kollegen, dass Vertreter von Firmen keine Beratungsräume finden oder nach einer Sitzung den Rathaus-Ausgang suchen. Oder dass junge Mütter herumirren, weil Wickelräume oder Toiletten nur unzureichend ausgeschildert sind.

Das soll nun anders werden. Richter vom KIS schwebt ein Leitsystem vor, „wie wir das vom Flughafen kennen“. Das System soll dabei nicht nur für das Stadthaus, sondern gleich für den gesamten Verwaltungscampus an der Hegelallee gelten. Dazu werde extra geprüft, wie Blinde und Sehschwache besser zu den unterschiedlichen Behörden der Stadt gelotst werden könnten. Und auch auf die öffentlichen Sitzungen der Stadtverordneten und ihrer Fachausschüsse solle im Stadthaus künftig deutlicher hingewiesen werden, sagte Richter auf Anfrage.

Neben dem neuen Leitsystem gibt es einen weiterer Schwerpunkt der geplanten Sanierungsarbeiten: Das Jugendamt, das seit Jahren in einem provisorischen und vor allem in den Sommermonaten äußerst warmen Bürocontainer untergebracht ist, soll bis 2014 ins Stadthaus ziehen. „Das hat für uns erste Priorität“, sagte Richter. Um für die zusätzlichen Mitarbeiter Platz im Stadthaus zu schaffen, soll dort das bisher kaum genutzte Erdgeschoss umgebaut werden. Dort befinden sich derzeit vor allem Lagerräume, die in mehrere Dutzend Büros verwandelt werden sollen.

Auch der Eingangsbereich zum Stadthaus in der Friedrich-Ebert-Straße soll umgestaltet werden. Denn die langen Treppen dort sind hinderlich, gerade für Familien mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Sie mussten bisher einen gut 100 Meter entfernten Aufzug an der Nordseite des Stadthauses finden, um überhaupt in das Haus zu kommen. Nun soll ein neuer Durchgang rechts vom Stadthauseingang geschaffen werden – samt einem neuen Aufzug. Weitere Gelder fließen laut KIS-Chef Richter für Brandschutzmaßnahmen und für bessere Fenster.

Seit 1990 sind rund 13 Millionen Euro in die Sanierung des Stadthauses gesteckt worden, sagte Stadtsprecher Klier. Die dritte Etage etwa sei schon fertig. Doch würden noch 14 weitere Millionen Euro gebraucht, um im Stadthaus alle nötigen Maßnahmen umzusetzen, so Klier weiter – die nun geplanten sechs Millionen reichen also längst nicht aus.

So sind im Plenarsaal der Stadtverordneten, für den wegen chronisch schlechter Luft immer einmal wieder eine Klimaanlage gefordert wurde, zunächst keine Maßnahmen geplant. „Das hat keine Priorität“, sagte KIS-Chef Richter. Zuerst sollten bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung – etwa im Jugendamt – geschaffen werden. Über diese und die anderen Planungen für das Stadthaus muss voraussichtlich Ende des Jahres der Hauptausschuss der Stadtverordneten entscheiden. Dann will Richter seine Pläne zur Abstimmung stellen.

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