Sport: Das Tor zu Weltmeisterschaft steht offen
Für Lia Wälti und das Schweizer Nationalteam ist eine WM–Teilnahme zum Greifen nah
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Für Lia Wälti im Schweizer Dress stehen die Chancen nach dem ungefährdeten 3:0-Sieg gegen Island sehr gut, dass die Schweiz erstmals an einer WM-Endrunde teilnimmt. Das Tor nach Kanada steht nach dem souveränen, aber unspektakulären Sieg über Island in Nyon am Genfer See jetzt sperrangelweit offen. Jetzt fehlen nur noch Siege gegen schwache Nationen wie Israel und Malta. „Wir haben es selbst in der Hand, wenn wir keine Punkte mehr in diesen Spielen lassen, ist alles klar", sagt Trainerin Martina Voss-Tecklenburg.
Die baut in ihrer Auswahl im Mittelfeld nicht unwesentlich auf junge Spielerinnen wie Lia Wälti, die sie gern „als größtes Talent der letzten Jahre“ bezeichnet. Eigentlich sei die 21-jährige mit ihren inzwischen 27 Länderspielen ja schon über den Talentstatus hinaus gewachsen. In Nyon konnte sie im Mittelfeld einiges für den Spielaufbau tun, blieb aber ohne spektakuläre Aktionen. Wälti ist eine von zahlreichen Legionärinnen im Team der Eidgenössinnen. „Ich bin froh, dass so viele meine Spielerinnen in der Bundesliga untergekommen sind; denn das ist eine der stärksten Ligen überhaupt", sagt Voss-Tecklenburg. „Fußball im starken Ausland hilft den Spielerinnen und unserer Auswahl in der Entwicklung enorm weiter."
Auch Turbines Trainer Bernd Schröder ist begeistert, sieht Wälti als Führungsspielerin der Zukunft, weshalb ihr Vertrag bei Turbine Potsdam erst kürzlich ihr Vertrag vorzeitig bis 2016 verlängert wurde. Schwer wiegt deshalb auch die Verletzung der Mittelfeldakteurin, die sie sich bei dem Länderspiel zuzog. Eine Verletzung der Rückenmuskulatur macht ihren Einsatz in der bevorstehenden Bundesligapartie gegen die SGS Essen sehr unwahrscheinlich.
Ungleich schwerer sich durchzusetzen, hat es Gudbjörk Gunarsdottir. Die Torhüterin aus Island, die auch schon Erfahrungen in Schweden und Norwegen sammelte, kam im Januar als Ersatz für die abgewanderte US-Keeperin Alyssa Naeher und kämpft mit Ann Kathrin Berger um den Platz als die Nummer eins bei Turbine. Derzeit ist sie bei Schröder zweite Wahl. Im isländischen Nationalteam ist sie trotz oft guter Leistungen, etwa bei der EM im vergangenen Sommer, klar die Nummer zwei hinter der vier Jahre älteren Thora Björk Helgadottir. Schon 103-mal, auch am Donnerstag bei der Partie im schweizerischen Nyon, hütete diese bisher das Tor der Nordländerinnen. Immerhin hat Gunnarsdottir, die am 18. Mai 29 Jahre alt wird, es schon auf 31 Länderspiele gebracht. Sie hofft sie, irgendwann Helgadottir zu beerben. Der neue Trainer Freyr Aleksandersson jedenfalls baut auf die Potsdamerin. Rainer Hennies
Rainer Hennies
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