Von Bernd Schröder: Das Turbine-Alphabet
Der Potsdamer Frauenfußball von Anfang über Geschwindigkeit und Religion bis Zukunft
Stand:
A wie Anfang der Turbine-Erfolgsgeschichte: Als wir vor vierzig Jahren begannen, war eine solche Entwicklung, wie sie Turbine seitdem nahm, kaum zu erwarten.
B wie Beidfüßigkeit im Turbine-Team: Die Anzahl solcher Spielerinnen bei Turbine in den vergangenen vier Jahrzehnten sind an einer Hand abzuzählen. Eine von ihnen war Petra Wimbersky.
C wie Cheftrainer Bernd Schröder: Ein sogenanntes Auslaufmodell.
D wie DFB-Pokal-Finale: Ein Erlebnis, um das uns viele andere Teams beneiden. Schade, dass es für die Frauen nicht mehr in Berlin stattfindet.
E wie Elfmeter-Krimi in Getafe: Ein Champions-League-Finale, das man nie vergessen kann.
F wie Freundschaft unter Frauenfußball-Trainern einst und jetzt: Auch im Frauenfußball holen uns die Tendenzen der Gesellschaft ein. Echte Freundschaften dünnen aus.
G wie Geschwindigkeit im Turbine-Spiel: Die Grundordnung unseres Spielsystems erfordert ein hohes Spieltempo.
H wie Heimatverbundenheit des Frauenfußballvereins: Wir genießen nicht nur in unserer Stadt, sondern auch im ganzen Land Brandenburg einen hohen Grad an Heimatverbundenheit.
I wie Intelligente Spielerinnen Turbines: Es ist wichtig, eine richtige Mischung zu haben, und wie in jeder größeren Menschengruppe haben wir eine angemessene Anzahl intelligenter Aktiver.
J wie Japanische Fußballerinnen: Unkompliziert, intelligent und angenehm.
K wie Karl-Liebknecht-Stadion: Eine Spielstätte, die wir seit vierzig Jahren auch als unsere Heimstätte betrachten.
L wie Leidensfähigkeit der Turbine-Fußballerinnen: Sie wurde über Jahrzehnte vor allem in den Trainingseinheiten hinreichend strapaziert.
M wie Mannschaft aller Zeiten Turbine Potsdams: Wir haben 22 Spielerinnen, die in einem All-Star-Team spielen könnten. Spielerinnen verschiedener Generationen können schwer miteinander verglichen werden.
N wie Nationalspielerinnen und Bundesliga-Alltag: Der Spagat ist oft schwierig, aber unsere Nationalspielerinnen können sehr gut mit dem Bundesliga-Alltag umgehen.
O wie Offensivfußball bei Turbine: Vierzig Jahre Turbine, das sind 40 Jahre Offensivfußball.
P wie Profi-Frauenfußball: Das wäre eine Entwicklung, die nicht anstrebenswert ist.
Q wie Qual der Wahl der Startelf für den Trainer: Jeder Trainer ist froh, wenn er die Qual der Wahl hat. Mir selbst geht es ebenso.
R wie Religionen bei Turbine: Wir tun so, als hätten wir alle eine einheitliche „Weltreligion“.
S wie schnellste Turbine-Spielerin aller Zeiten: Isabel und Monique Kerschowski.
T wie Torwart-Rotation bei Turbine: Eine im begrenzten Zeitraum durchaus vernünftige Handhabung.
U wie Unterstützung Turbines in Potsdam: Wir sind gewissermaßen ein Kulturgut dieser Stadt. So fühlen wir uns auch unterstützt.
V wie Vereinsentwicklung Turbines in 40 Jahren: Was anfangs in der Kategorie Freizeit- und Erholungssport eingeordnet wurde, ist heute an der Schwelle zum Hochleistungssport. Eine solche Entwicklung konnte niemand voraussehen.
W wie Weltmeisterschaft 2011 ohne Spielort Potsdam: Durch kleingeistiges Handeln einiger Personen haben wir leider kein entsprechendes Stadion bauen können.
X wie Xenophilie, das heißt Fremdenfreundlichkeit, bei Turbine: Wir praktizieren sie sowohl bei unserem internationalem Auftreten als auch im heimischen Stadion sowie durch die Integration von Spielerinnen aus insgesamt elf anderen Nationen in den vergangenen Jahrzehnten.
Y wie Yogaübungen und Potsdamer Frauenfußball: Wir haben bereits mehrfach Angebote verschiedener Leute angenommen und Übungsstunden praktiziert. Kontinuierlich ist das aber kaum praktikabel.
Z wie Zukunft des Frauenfußballs in Potsdam und Deutschland: Der Frauenfußball wird auch nach der Weltmeisterschaft 2011 keine Zuwächse in wesentlichen Größenordnungen erfahren. Für die Zukunft unseres Vereins hoffe ich auf eine ungebrochene Stabilität auf allen Ebenen.
Unser Autor ist Cheftrainer des 1. FFC Turbine Potsdam.
Bernd Schröder
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