Landeshauptstadt: Das Verfahren läuft
Insolvenzverwalter für den Waschhaus e.V. bestellt
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Berliner Vorstadt - Seit Mittwoch hat im Verfahren um den verschuldeten Waschhaus e.V. der Insolvenzverwalter das Sagen. Wie die Kanzlei „Leonhardt Westhelle & Partner“ mit Sitz in Berlin und Kassel gestern den PNN auf Nachfrage bestätigte, hat gestern das erste Gespräch mit dem Vorstand des Vereins und Vertretern der Stadt und des Landes stattgefunden. Mit zwei Mitarbeitern war der Rechtsanwalt Rolf Rattunde als Insolvenzverwalter nach Potsdam gekommen, um sich ein Überblick über die Lage zu verschaffen. „In den kommenden Tagen ist noch nicht mit einer Entscheidung zu rechnen, den erst muss sich unser Mitarbeiter in die Unterlagen einarbeiten“, heißt es aus der Kanzlei.
„Es war ein sehr offenes und auch positives Gespräch“ sagte Katja Dietrich-Kröck vom Vorstand des Waschhaus e.V. gestern gegenüber den PNN. Doch weitere Informationen könne sie nicht geben, da die Entscheidungsgewalt jetzt beim Insolvenzverwalter liege. Auch Birgit-Katharine Seemann, Fachbereichsleiterin Kultur und Museum, hielt sich gestern mit Aussagen zurück. „Ich kann nur bestätigen, dass das Gespräch stattgefunden hat und alle Bemühungen dahin zielen, das Angebot des Waschhaus e.V. zu erhalten“, sagte Birgit-Katharine Seemann. Laut PNN-Informationen soll es nun darum gehen, mittels einer Interimslösung das Konzert- und Veranstaltungsprogramm des Vereins in den kommenden drei Monaten sicher zu stellen. Durch Expertengespräche soll in diesem Zeitraum auch geklärt werden, wie ein soziokulturelles Angebot, wie es der Waschhaus e.V. am Standort Schiffbauergasse etabliert hatte, auch in Zukunft und dauerhaft dort zu finden ist.
Ab dem 1. August erhält der Waschhaus e.V. keine öffentliche Förderung mehr durch Stadt und Land. Eine Prüfung der Haushaltsführung hatte ergeben, dass dem Waschhaus schon im Jahr 2004 durch das Finanzamt die Gemeinnützigkeit aberkannt wurde. Darüber hatte der Vorstand, obwohl dazu verpflichtet, weder die Stadt noch das Land informiert. Damit steht nach dem hoch verschuldeten Lindenpark e.V. mit dem Waschhaus das zweite große Zentrum für Soziokultur in Potsdam vor dem möglichen Aus (PNN berichteten). Für den zahlungsunfähigen Lindenpark e.V. ist noch kein Insolvenzverwalter eingesetzt, wie Geschäftsführer Dirk Harder den PNN sagte. „Wir sind aber im ständigen Kontakt mit dem Amtsgericht“, so Harder. D.B.
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