zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Das Wir-Gefühl entwickeln

Zum Beginn des Ausbildungsjahrs begrüßten Potsdamer Unternehmen am Mittwoch ihre neuen Azubis

Stand:

Zwei Tage lang Flöße bauen, mit Kanus paddeln und unter freiem Himmel am Lagerfeuer sitzen – so sieht der Berufs-Einstieg für Steffi Manske aus. Sie ist eine von 43 Auszubildenden, die in der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS) den Beruf des Bankkaufmanns erlernen sollen. Am Mittwoch sind sie vom MBS-Vorstandsvorsitzenden Johannes Werner in Potsdam begrüßt worden. „In der ersten Woche werden wir in alle Bereiche eingeführt, machen Workshops und ein zweitägiges Outdoor-Training in Blossin in Dahme-Spreewald“, sagt die 19-jährige Potsdamerin Manske und lächelt. „Damit wir uns kennenlernen und das ‚Wir-Gefühl' entwickeln.“ Sie gehört zu den sechs Potsdamerinnen des neuen Jahrgangs, drei Azubis kommen aus Potsdam-Mittelmark.

Am gestrigen Mittwoch sind auch andere junge Potsdamer in ihre Ausbildung gestartet: zum Beispiel im Kongresshotel Potsdam, wo neun neue Azubis angefangen haben, oder im städtischen Unternehmensverbund ProPotsdam, der unter seinen neun neuen Auszubildenden sogar Anna Felicitas Sarholz begrüßen konnte, die Torhüterin des 1. FFC Turbine Potsdam. Die 20-jährige Bundesliga-Fußballspielerin wird eine Ausbildung als Veranstaltungskauffrau beginnen.

Die MBS zählt mit etwa 1600 Mitarbeitern – davon über 500 in Potsdam – sowie rund 100 Azubis zu den größten Ausbildungsbetrieben in Brandenburg. „Jährlich wandern über 10 000 junge Menschen aus der Region ab“, sagt Johannes Werner. „Deshalb ist die Nachwuchssicherung für uns enorm wichtig.“ Aus diesem Grund habe man die Zahl der Plätze in diesem Jahr von 30 auf 43 erhöht.

Steffi Manske hat mit der Ausbildung in Potsdam ihre Wunschstelle bekommen: „Ich hatte etwa 25 Bewerbungen geschrieben", sagt sie. Jetzt freue sie sich vor allem auf ihre Geschäftsstelle in Potsdam-West und die Arbeit mit den Kunden. Die meisten Azubis würden nach ihrer Ausbildung übernommen, so Werner: „Es sei denn, jemand ist wirklich schlecht oder will woanders hin – aber man muss kein Überflieger sein, um übernommen zu werden.“

350 Interessierte hatten sich um die 43 Plätze beworben, etwa acht pro Stelle. Mangel an geeigneten Azubis besteht für die MBS nicht: „Wir sind zufrieden mit der Situation", sagt Personalbetreuerin Silvia Dentel. Zu den Fähigkeiten, die die Azubis mitbringen mussten, zählten Kommunikationsbereitschaft und gute Noten in Mathe und Deutsch. „Die sprachlichen Kenntnisse bei den meisten Bewerbern waren gut, aber bei Mathematik könnte es noch etwas mehr sein“, sagt Dentel.

Interessierte können sich bereits jetzt für das nächste Jahr bewerben. Dabei muss man nicht zwingend Abitur haben: „Viele denken: ‚Die nehmen ja nur Abiturienten'“, sagt Rolf-Ullrich Eichhorn aus dem Bereich Personalentwicklung der MBS, „aber tatsächlich würden wir uns viel mehr Zehntklässler unter den Bewerbern wünschen.“ Im aktuellen Azubi-Jahrgang gibt es lediglich drei Personen, auf die dies zutrifft. Wenn die Fähigkeiten stimmen würden, sei das kein Problem, so Dentel: „Wir haben einen 18-jährigen Azubi, der in diesem Jahr bereits ausgelernt haben wird.“ Erik Wenk

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })