ATLAS: Daueraufgabe
Sicher, zu DDR-Zeiten waren das Schloss Sanssouci und angrenzende Gartenbereiche gut gepflegt. Die SED-Führung wollte sich nicht lumpen lassen und wenigstens den Anschein erwecken, das historische Erbe zu pflegen.
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Sicher, zu DDR-Zeiten waren das Schloss Sanssouci und angrenzende Gartenbereiche gut gepflegt. Die SED-Führung wollte sich nicht lumpen lassen und wenigstens den Anschein erwecken, das historische Erbe zu pflegen. Aber so vieles war dem Verfall preisgegeben. Nach der Wende gab es ganz andere wirtschaftliche Möglichkeiten, vieles wurde bereits saniert – und doch stehen die Zeichen an vielen Orten immer noch auf Anfang. 155 Millionen Euro sollen im Rahmen des aktuellen Masterplans für den Erhalt der Welterbeschlösser eingesetzt werden – eine Summe, die der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg erst nach zähem Ringen bereitstellten. Die Liste der Großbaustellen ist lang, die Summen, die eingesetzt werden, gigantisch: 38 Millionen Euro wurden aus den Masterplangeldern bislang ausgegeben – doch 735 Millionen werden über einen Zeitraum von 25 Jahren prognostiziert. Aber es gibt keine Alternative: Denn am Umgang mit dem kulturellen Erbe zeigt sich der Zustand einer Gesellschaft. Aus der Auseinandersetzung mit dem Vergangenem erwächst Zukunft. Auch nach den 25 Jahren wird es deshalb wieder einen (Master-)Plan geben müssen. Die Pflege des Weltkulturerbes ist eine Daueraufgabe. Unser Erbe muss uns das wert sein.
Michael Erbach
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