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Debatte um gendergerechte Toiletten: Keine Unisex-Sanitärräume in Potsdams neuem Rathaus-Campus geplant
Die Potsdamer Stadtverwaltung will beim Umbau des Verwaltungscampus keine Unisex-Toiletten einrichten – aus Kostengründen.
Stand:
Für Potsdams neuen Rathaus-Campus sind keine Unisex-Toiletten geplant. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion „Die Andere“ hervor. „Für die Planung von Unisex-Toiletten gibt es gegenwärtig keine zwingende baurechtliche und arbeitsschutzrechtliche Grundlage“, hieß es in der Antwort der Stadtverwaltung. Geprüft werde demnach jedoch, „ob zu Beginn der Bauarbeiten Unisex-Toiletten realisiert werden
Nur „auf freiwilliger Basis“
Die Potsdamer Verwaltung verweist auf derzeit geltende Vorschriften, wonach für Arbeitsstätten mit mehr als neun Beschäftigten geschlechtsgetrennte Toiletten einzurichten seien. Unisex-Toiletten seien also nur „zusätzlich auf freiwilliger Basis“ möglich – „was mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre“.
Vorreiter in dieser Frage war die FH Potsdam: Nach langem Streit entschied sich die Fachhochschule 2015, Unisex-Toiletten einzurichten, um „die Vielfalten der Hochschulangehörigen im geschlechtlichen Sinne“ anzuerkennen. Damit entstanden 2016 Brandenburgs erste gendergerechte Toiletten.
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