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Landeshauptstadt: Debatte um Klinikum geht weiter Experte warnt vor Mittelkürzungen

In der Debatte um die geplante Umverlegung der Psychiatrie des Klinikums „Ernst von Bergmann“ vom Babelsberger Standort An der Aue in die Krankenhaus-Zentrale in der Innenstadt meldet sich nun ein Fachexperte zu Wort. „Solche Zusammenführungen sind an sich nichts Ungewöhnliches“, sagte Ulrich Niedermeyer, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Psychiatrischen Fachabteilungen des Landes Brandenburg, den PNN auf Anfrage.

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In der Debatte um die geplante Umverlegung der Psychiatrie des Klinikums „Ernst von Bergmann“ vom Babelsberger Standort An der Aue in die Krankenhaus-Zentrale in der Innenstadt meldet sich nun ein Fachexperte zu Wort. „Solche Zusammenführungen sind an sich nichts Ungewöhnliches“, sagte Ulrich Niedermeyer, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Psychiatrischen Fachabteilungen des Landes Brandenburg, den PNN auf Anfrage. So sei es aus fachlicher Sicht nichts Ungewöhnliches und nicht negativ zu bewerten, dass psychiatrische und andere Patienten nach einem Umzug durch dieselbe Eingangstür gingen. Jedoch dürfe so ein Umzug nicht zu Lasten der räumlichen Bedingungen gehen, auch am Fachpersonal dürfe nicht gespart werden.

Vor zwei Wochen waren die Umzugspläne für die Psychiatrie bekannt geworden. Laut einem nicht autorisierten internen Gesprächsprotokoll soll sich Klinikums- Chef Steffen Grebner zur Psychiatrie geäußert haben, dass dort gut gespart werden könne, „da Patienten dort meist nicht so mündig seien“. Grebner bestreitet diese Wortwahl vehement. Zudem ist in dem Papier von Einsparungen die Rede, etwa bei Sozialarbeitern. Ebenso fürchten Mitarbeiter, für die Patienten könnte die geplante Raumausstattung in der Innenstadt schlechter ausfallen. Das Klinikum hält dagegen, die Planungen befänden sich erst in der Anfangsphase, die Patientenversorgung stehe an erster Stelle. Aus dem Aufsichtsrat des Hauses heißt es, auch dort sei der Umzug mit einem modernen Therapiekonzept begründet worden.

Unterdessen kritisiert die Linke weiter die Stadtspitze wegen der Pläne des städtischen Unternehmens. Es müsse „endlich“ für Klarheit bei dem Thema gesorgt werden, sagte Linken-Vorstand Sascha Krämer. Er habe den Eindruck, „es stehe wieder einmal die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund und nicht die Bedürfnisse der Patienten und Mitarbeiter“. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) trage die politische Verantwortung. Jakobs hatte die Psychiatrie-Versorgung diese Woche als „sicher und zuverlässig“ bezeichnet. HK

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