Landeshauptstadt: Debatte um Sponsoring
Neue Anträge / CDU will Sportvereine hören
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Die im Zuge der Stadtwerke-Affäre entbrannte Debatte um intransparentes Sponsoring von Sportvereinen durch kommunale Unternehmen wird auch die nächste Sitzung des Stadtparlaments am kommenden Montag beschäftigen. So fordert die FDP in einem neuen Antrag, dass die Rathausspitze ein Konzept zur Sportförderung entwickelt. Diese Förderung müsse einen „möglichst hohen Effekt“ für Potsdam bringen und Anreize für „gute Arbeit“ setzen. „Die Vereine müssen in einen gesunden Wettbewerb um die Förderung treten – nur die besten Projekte sollen gefördert werden“, so die FDP. Dabei müsse es „klare formale Anforderungen“ an die Vereine geben, die Vergabe der Mittel müsse „transparent und neutral“ erfolgen und die Fördersumme auch „finanziell tragbar“ sein, so die Liberalen.
Auch die Fraktion Die Andere greift in die Debatte ein und legt ihre Idee eines partizipativen Sponsorings in einem Antrag erneut vor. Dabei sollen die Kunden der städtischen Unternehmen, insbesondere der Stadtwerke, künftig über die Vergabe eines großen Teils der Sponsoring-Gelder in einem transparenten Votingverfahren entscheiden. Auch sollen die Bürger in diesem Verfahren über die Höhe des Budgets für das Stadtwerkefest entscheiden. Dies alles will die Andere prüfen lassen, vom Hauptausschuss der Stadtverordneten soll bis November dafür ein Modell entwickelt werden. So ein Verfahren sei „kaum anfällig für Filz und Korruption“.
Die Potsdamer CDU indes will die Sportvereine selbst befragen. Dazu lädt die Partei unter dem Motto „Dem Sport in Potsdam eine Stimme geben“ am morgigen Mittwoch ab 16 Uhr in den Treffpunkt Freizeit am Neuen Garten ein. Die derzeitige Diskussion habe bei den Sportvereinen für „große Verunsicherung“ gesorgt, so die CDU – und zugleich erführen nicht alle Vereine die gleiche Beachtung und Förderung durch die Stadt.
In der Stadtwerke-Affäre wurde die intransparente Förderpraxis des kommunalen Konzerns und seiner Tochterfirmen kritisiert, in deren Aufsichtsräten auch Politiker sitzen, die in mit Sponsoring unterstützten Sportvereinen wichtige Funktionen wahrnehmen. Inzwischen fordern viele Stadtverordnete eine Offenlegung der Sponsoringzahlungen. Sportfunktionäre hatten die Debatte als schädlich für den Sport in Potsdam kritisiert. HK
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