Landeshauptstadt: Debatte um Stadtwerke geht weiter
Es ist eine seltene Allianz: Die Chefs von Potsdams Linke und SPD, Hans-Jürgen Scharfenberg und Mike Schubert, gehen auf Distanz zur Idee, den FDP-Oberbürgermeisterkandidat Marcel Yon mit juristischen Mitteln aus dem Aufsichtsrat der Stadtwerke zu drängen. „Man muss sich mit dem Verhalten von Yon auseinandersetzen, aber ein rechtliches Vorgehen halte ich nicht für notwendig“, sagte Scharfenberg gestern.
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Es ist eine seltene Allianz: Die Chefs von Potsdams Linke und SPD, Hans-Jürgen Scharfenberg und Mike Schubert, gehen auf Distanz zur Idee, den FDP-Oberbürgermeisterkandidat Marcel Yon mit juristischen Mitteln aus dem Aufsichtsrat der Stadtwerke zu drängen. „Man muss sich mit dem Verhalten von Yon auseinandersetzen, aber ein rechtliches Vorgehen halte ich nicht für notwendig“, sagte Scharfenberg gestern.
Wie berichtet, will die Potsdamer FDP am Samstag ab 13 Uhr parallel zum Stadtwerkefestival im Lustgarten eine Stromwechselparty am Hafen der Weissen Flotte veranstalten. Deswegen wird ihm geschäftsschädigendes Verhalten vorgeworfen, dass mit dem Mandat eines Aufsichtsrats nicht vereinbar sei. Gestern hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) deshalb eine „interne rechtliche Prüfung“ angekündigt. SPD-Chef Mike Schubert plädierte dagegen gestern für eine „politische Lösung“, machte aber aus seiner Verärgerung über Yon keinen Hehl: „Ein Aufsichtsrat von VW kann auch nicht dazu aufrufen, Toyota zu kaufen.“
Unterdessen sind die Potsdamer Jungliberalen (Julis) mit dem Versuch einer satirischen Aktion gescheitert, Stadtwerke- Chef Peter Paffhausen persönlich eine Urkunde zum „erneuten Erreichen einer Spitzenposition bei den teuersten deutschen Stadtwerken“ zu überreichen. Grund: Als eine dreiköpfige Julis-Brigade gestern um 11 Uhr das Haupthaus der Stadtwerke besuchte, war Paffhausen wegen eines Termins nicht zugegen. Ihn ärgerte das später: „Ich wäre gern da gewesen, um mit ihnen zu diskutieren.“ Leider hätten die Julis ihr Kommen nicht angekündigt, so Paffhausen. Doch eine öffentliche Diskussion könne er sich vorstellen – nur nicht am Wochenende bei der Stromwechsel-Party: „Das wäre nur eine Vorführung“.HK
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