Landeshauptstadt: Debatte ums „Karli“
Dezernentin Magdowski kritisiert Fan-Initiative
Stand:
Sportdezernentin Iris Jana Magdowski (CDU) hat die Initiative von Fans des SV Babelsberg 03 kritisiert, den Namenszug am Karl-Liebknecht-Stadion unter Denkmalschutz zu stellen. „Mich macht das ärgerlich“, sagte die Dezernentin bei der Podiumsdiskussion der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung zur städtischen Förderpolitik für Sport und Kultur am Dienstagabend. Magdowski sagte vor rund 30 Zuhörern, in ihrer Zeit als Beigeordnete in Stuttgart habe sie miterlebt, wie dort Stadien nach Sponsoren benannt worden seien. „Und wenn das Geld nicht reicht, wird man solche Kompromisse machen müssen“, sagte Magdowski weiter.
SV-Babelsberg-Geschäftsführer Klaus Brüggemann machte keinen Hehl aus seiner Sympathie für die Vergabe des Stadionnamens an einen Sponsoren – aktuell sei das aber kein Thema. „Aber wenn sie uns einen Interessenten brächten, bekämen sie Sekt“, sagte Brüggemann zu Magdowski. Die Ultras-Fangruppe der Babelsberger hatte dagegen jüngst gefordert, den Stadionnamen auch in die SVB-Vereinssatzung aufnehmen, damit er nicht an einen Sponsor verkauft werden kann. Die Stadt selbst prüft nach Magdowskis Angaben gerade, ob der SVB das Stadion weiter betreiben kann – oder ob ein städtisches Unternehmen diesen Auftrag erhalte.
Es war nicht das einzige kontroverse Thema des Abends. Prinzipiell einig waren sich die Diskutanten – auf dem Podium saßen noch FDP-Fraktionschef Johannes von der Osten-Sacken und Wilhelm Neufeldt vom Kunstverein Kunsthaus Potsdam e.V. – das es bei der städtischen Förderpolitik künftig Transparenz und klare Regeln geben soll. Doch woher soll das Geld dafür kommen? Magdowski erhofft sich deutlich mehr – auch finanzielles – Engagement aus dem Bürgertum der Stadt, sollte der Software-Milliardär Hasso Plattner mit seiner Initiative Erfolg haben, Potsdam eine Kunsthalle zu schenken. „Dieses Projekt darf nicht zerredet werden“, warnte die Dezernentin. Die Halle könne als Vorbild für wohlhabende Bürger wirken, sich Gedanken zu machen, wie sie selbst der Gesellschaft und Potsdam etwas zurückgeben könnten, so Magdowski – etwa mit Spenden für eine Bürgerstiftung, aus der Sport und Kulturvereine finanziert werden könnten. HK
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: