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Landeshauptstadt: Demo in Minister-Hörweite

Anti-G8-Bündnis mit „Jubeldemo“ am Neuen Garten

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Nauener Vorstadt – Lutz Boede traut dem Frieden nicht. Er habe zwar „keine Anhaltspunkte“ dafür, dass die von ihm angemeldete „Jubeldemo“ am 17. März anlässlich des Treffens der G8-Umweltminister in Potsdam von der Polizei verhindert werden soll, sagte er gestern vor Journalisten. Auflagen oder Verbote von Polizeiseite könnten jedoch noch „Stunden vor der Demo“ angewiesen werden. Auf „demonstrationsunfreundliches Verhalten der Polizei“ ist er allerdings vorbereitet: „Wenn nötig, werden wir den Rechtsweg beschreiten, um eine störungsfreie Veranstaltung durchführen zu können“, stellte er gestern klar.

Mindestens 500 Teilnehmer erwartet Boede für die als „satirische Demonstration“ bereits im Februar angemeldete Veranstaltung. Hinter der Aktion steht das Potsdamer „Anti-G8-Bündnis“, ein Zusammenschluss von zehn regionalen Initiativen.

Unter dem satirischen Motto „Gemeinsam die Welt zerstören, den G8 unter die Arme greifen!“ soll sich der Demonstrationszug am kommenden Samstag zunächst durch die Innenstadt bewegen: Treffpunkt ist 14 Uhr auf dem Platz der Einheit. Die geplante Route verläuft von dort durch die Yorckstraße, die Charlottenstraße, die Dortustraße, vorbei an Bassinplatz und Nauener Tor. Dann soll es, so Boede, „direkt zum Tatort“ gehen. Nach einer Zwischenkundgebung am Eingang zum Neuen Garten soll der Demonstrationszug über die Straße Am Neuen Garten weitergeführt werden. Die Demonstranten würden sich damit, so Bündnissprecher Holger Zschoge, „in Hörweite“ des Ministertreffens im Schloss Cecilienhof bewegen. Zwischen 15 und 16 Uhr soll die Abschlusskundgebung der Demonstration in Nähe der Meierei im Neuen Garten stattfinden. Die Gaststätte dient während des Ministertreffens als „Presse-Lounge“.

Mit der Veranstaltung wendet sich das Anti-G8-Bündnis Potsdam gegen G8-Ministertreffen generell: „G8-Ministertreffen haben keinen Sinn, bringen keine Ergebnisse, sind demokratisch nicht legitimiert und brauchen deshalb nicht stattfinden“, sagte Zschoge. Widerstand und Protest zu formulieren sei „eine moralische Pflicht“. Zschoge betonte den satirischen Charakter des Mottos. Dass am Samstag auch „Idioten auftauchen, die anderes im Sinn haben“, könne er jedoch nicht ausschließen. Jana Haase

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