
© Gerhard Pohl
Von Henner Mallwitz: Den ersten Sieg vor Augen
Heute wollen die Germania-Ringer gegen Greiz gewinnen – das gelang allerdings noch nie
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Nein, so ein ganz großer Frust wollte auf der Heimfahrt vor einer Woche nicht aufkommen. Obwohl: „Eigentlich sind wir ja zur WKG Pausa/Plauen mit einem festen Siegeswillen gefahren“, erzählt Reiner Leffler, Trainer der Zweitliga-Ringer des RC Germania Potsdam. „Am Ende mussten wir eine knappe Niederlage einstecken, das war schon bitter.“ Die Gastgeber traten mit vier Ausländern, drei Potsdamern und immerhin zwei eigenen Kämpfern an, wobei allein die Gaststarter aus Polen und Bulgarien bereits Vizemeistertitel ihres Landes vorweisen konnten. Dennoch konnte Leffler aus dem Kampf die klare Erkenntnis ziehen, dass in der neu zusammengesetzten 2. Bundesliga jeder jeden schlagen kann und sich sein Team keineswegs verstecken muss.
Das soll auch heute unter Beweis gestellt werden, wenn die Germanen am zweiten Kampftag um den RSV Greiz empfangen. Das wird allerdings nicht auf angestammtem heimischen Terrain passieren, sondern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee. Die Sporthalle der Schule 20 in Drewitz ist nach den Sanierungsarbeiten noch nicht für den Betrieb freigegeben. „An der sportlichen Herausforderung ändert das nichts – alles bringt eben nur einen gewissen logistischen Aufwand mit sich“, sagt Leffler, der nach dem Fortgang Olaf Bocks die Trainerarbeit gemeinsam mit dem Ex-Weltmeister Roland Gehrke durchführt.
Die Greizer Mannschaft ist den Potsdamer Germanen indes keine unbekannte Größe. In den vergangenen Jahren standen sich beide Teams immer wieder auf der Matte gegenüber – als Sieger verließen selbige allerdings immer die Männer aus Thüringen. „Das“, so merkt Leffler an, „sollte allein schon eine große Motivation für uns sein.“
Wie schon gegen Pausa/Plauen kann der Coach auch heute auf seinen nahezu kompletten Kader bauen. Auf den ungarischen Gaststarter Daniel Hlavati, den einzigen Ausländer im Team, wird Leffler allerdings verzichten. „Den heben wir uns für bestimmte Kämpfe auf, ist ja schließlich auch immer eine Geldfrage“, so der Trainer. In jedem Fall wird er aber wieder auf Stephan Spengler bauen können. Der mehrfache Deutsche Meister, der in den Gewichtsklassen bis 66 und 74 kg antreten kann, wechselte vom 1. Luckenwalder SC nach Potsdam und feierte zum Saisonauftakt gleich einen Auftakt nach Maß. „Der Wechsel, aber auch der Sieg hat ihm persönlich sehr gut getan“, bestätigt sein Trainer. „In Luckenwalde war er bei weitem nicht so anerkannt wie bei uns, und davon profitieren wir.“
Die vergangene Saison schlossen die Germania-Ringer auf dem sechsten Platz der 2. Bundesliga ab, und auch diesmal steht ein sicherer Platz im Mittelfeld als Ziel. Die gewonnenen Kämpfe im Hinkampf waren klar gewonnen, die verlorenen gingen knapp aus – und so hat Reiner Leffler allen Grund zum Optimismus. Als größten Favoriten sieht er allerdings die neu gebildete Kampfgemeinschaft Mansfelder Land, die sich vor allem aus ehemaligen Luckenwalder Bundesligaringern zusammensetzt. „Da“, so schätzt er realistisch ein, „werden wir nicht herankommen.“
Der Zweitligakampf beginnt um 19.30, der Oberligakampf um 17.30 Uhr.
Henner Mallwitz
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