Landeshauptstadt: Den Herausforderungen gestellt
Sehr geehrte Mitarbeiter der PNN, ich gratuliere ihnen herzlich zum 60-jährigen Jubiläum. Sie blicken auf eine abwechslungsreiche und bewegte Vergangenheit in einem spannenden und bedeutenden Betätigungsfeld zurück.
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Sehr geehrte Mitarbeiter der PNN, ich gratuliere ihnen herzlich zum 60-jährigen Jubiläum. Sie blicken auf eine abwechslungsreiche und bewegte Vergangenheit in einem spannenden und bedeutenden Betätigungsfeld zurück. Die Medien tragen als sogenannte Vierte Gewalt eine hohe Verantwortung, sollen sie doch durch ein umfassendes Informationsangebot den Bürgern eine Teilnahme am Prozess der politischen Meinungs- und Willensbildung ermöglichen. Eine uneingeschränkte Freiheit der Presse in der Erfüllung dieser Aufgabe ist daher elementarer Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft. Gerade Journalisten aus den Neuen Bundesländern wissen diese Grundfeste unserer Verfassung zu schätzen. Sie haben oftmals die Auswirkungen der Zensur durch Parteiobere, in Zeiten der sozialistischen Diktatur der DDR, am eigenen Leib erleben müssen. Sie wissen, dass eine unabhängige Presse keine Selbstverständlichkeit ist, dass Freiheiten oft erst vermisst werden, wenn Sie nicht mehr da sind.
Auch heute steht die Selbstständigkeit der Presse vor großen Herausforderungen. Der Renditedruck steigt, wirtschaftliche Krisen schlagen sich in Flauten auf dem Anzeigenmarkt nieder und neue mediale Kanäle lassen die Gruppe der herkömmlichen, also zahlenden Zeitungsleser schrumpfen. Gerade unter diesen Voraussetzungen muss der Pressefreiheit eine besondere Aufmerksamkeit gelten. Die PNN hat sich diesen Herausforderungen gestellt und meistert sie Tag für Tag.
Ich hoffe, dass Ihnen dies auch weiterhin in gleicher Manier gelingt, denn der alte Spruch „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“ darf im Journalismus auch in Zukunft von keinerlei Bedeutung sein. Vielmehr hat der Leitsatz, den Egon Erwin Kisch 1925 seinem Buch „Der rasende Reporter“ voranstellte, nichts an seiner fundamentalen Bedeutung verloren: „Der Reporter hat keine Tendenz, hat nicht zu rechtfertigen und hat keinen Standpunkt. Er hat unbefangen Zeuge zu sein und unbefangene Zeugenschaft zu liefern.“ Bei der Herausforderung, dieser von Kisch geforderten, sachlichen Objektivität täglich aufs Neue gerecht zu werden, wünsche ich Ihnen auch weiterhin gute Stories, des Lesers Wohlwollen und natürlich auch wirtschaftlichen Erfolg.
Saskia Ludwig,
Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion,
CDU-Landesvorsitzende
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