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Unter anderem das Haus in der Dorfstraße 1 ist im Jubiläumskalender zu sehen. Erstellt wurde er von Ortschronist Winfried Sträter und der Groß Glienicker Grafikerin Myriam von Pritzbuer.

© Ortschronik

750 Jahre Groß Glienicke: Den Lehm im Namen

Groß Glienicke feierte sein 750-jähriges Jubiläum.

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Groß Glienicke - Im Jahr 1267 wurde das Örtchen Groß Glienicke in einer Urkunde über Abgaben an das Spandauer Nonnenkloster erstmals erwähnt, seit dem Jahr 2003 gehört die frühere Gemeinde zur Landeshauptstadt. Mit einem Festakt wurde am Samstagabend in der Preußenhalle nun das Jubiläum „750 Jahre Groß Glienicke“ gefeiert.

Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs gratulierte den Groß Glienickern zum Jubiläum. Mit der Eingemeindung sei Potsdam „deutlich größer, aber auch vielfältiger und abwechslungsreicher geworden“. Unter anderem dankte er dem Ortsbeirat, den Aktiven des Begegnungshauses und den Künstlern aus dem Atelierhaus Panzerhalle. Über 4500 Einwohner habe der zehn Quadratkilometer große Ortsteil inzwischen – mehr als doppelt so viele wie zu Zeiten des Mauerfalls und der Wiedervereinigung.

Das Fest nahm das Rathaus auch zum Anlass, in einer Mitteilung die Geschichte des Ortsteils zu referieren. In alter Zeit war Groß Glienicke demnach Gutsbezirk und Bauerndorf. Der Ortsname erinnert daran, dass vor tausend Jahren am Nordufer des Groß Glienicker Sees Slawen siedelten – weil sie dort begehrten Lehmboden fanden. Noch heute steckt im Ortsnamen der slawische Begriff für Lehm und Ton, „glina“. Mitte des 12. Jahrhunderts endete die Zeit der slawischen Herrschaft in Brandenburg. In Groß Glienicke entstand am Nordufer des Sees ein Rittergut, entlang des Westufers siedelten sich Bauern an. Bis ins 20. Jahrhundert war das Rittergut die beherrschende Macht des Dorfes. Das berühmteste Geschlecht, die Familie von Ribbeck, residierte hier über 200 Jahre lang, von 1572 bis 1788. Sie hinterließ die barocke Dorfkirche, heute eines der historisch bedeutsamsten Gotteshäuser Potsdams. Von dem Gut selbst ist kaum noch etwas vorhanden: Das Herrenhaus brannte 1945 ab, die meisten anderen Gebäude wurden zu DDR-Zeiten abgerissen, da sie im Grenzgebiet lagen.

PNN

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