Landeshauptstadt: Den Sprung geschafft
Zwischenstand beim Job-Projekt „Sprungfeder“
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Manuela Klatt ist 25 Jahre alt, hat ein dreijähriges Kind und war lange erwerbslos, da sie keinen Schulabschluss hat. Im März 2012 lief jedoch mit „Sprungfeder“ ein Projekt des Vereins für Arbeitsmarktintegration und Berufsförderung (AIB) für langzeiterwerbslose Potsdamer unter 25 Jahren an. Das Jobcenter machte Klatt darauf aufmerksam, sie war eine der ersten Teilnehmerinnen. Nach einem gescheiterten Praktikum ging es schließlich aufwärts: „Ich mache jetzt eine Ausbildung als Verkäuferin und bin sehr glücklich.“ Die Projektleiterinnen Almuth Püschel und Karin Henrich hätten ihr geholfen, wieder Mut zu fassen, sagt Klatt.
Die Potsdamerin gehört zu einer von bislang 14 Personen, die durch das Projekt in eine berufliche Ausbildung oder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt werden konnten. Die meisten arbeiten nun im Dienstleistungsbereich, sieben Teilnehmer machen eine schulische Aus- oder Weiterbildung. Während der 18-monatigen Laufzeit des Projekts sollen mindestens 40 junge Menschen mit Vermittlungsproblemen wieder in den Beruf gebracht werden.
Die Gründe, warum manche Jugendlichen keine Stelle bekommen, seien vielfältig, so Projektleiterin Püschel: kein Abschluss, gesundheitliche und psychologische Probleme oder Schulden: „Das geht von 400 bis 20 000 Euro.“ Die AIB-Mitarbeiter helfen, solche Hindernisse zu überwinden: Sie suchen gemeinsam mit den Teilnehmern Therapeuten oder Berater auf, helfen bei der Bewerbung und sprechen mit Ausbildungsbetrieben.
Dann kann es ganz schnell gehen: Die 23-jährige Sarah Pitz hatte ein Jahr lang vergeblich nach einer Stelle im Bereich Hotellerie und Gastronomie gesucht – für eine Mutter von einem zwei- und einem dreijährigen Kind keine einfache Sache. „Ich hab nur Ablehnungen bekommen“, sagt sie. Doch schon zwei Wochen, nachdem Pitz bei „Sprungfeder“ angefangen hatte, bekam sie einen Ausbildungsplatz als Sozialassistentin.
Manchmal liegt das Problem auch bei unrealistischen Berufsvorstellungen. In so einem Fall muss man umdenken, so wie der 20-jährige Manuel Rust: „Ich wollte eigentlich Industriemechaniker oder Laborant werden. Ich hatte auch einen Betrieb, der mich genommen hätte, aber nur als Schichtarbeiter. Da bin ich auf die Betreuungsschiene gewechselt.“ Da er selbst eine Zeit im betreuten Wohnen gelebt habe, kenne er die Arbeit dort und starte nun eine Ausbildung als Sozialassistent, so Rust.
Das „Sprungfeder“-Projekt wird mit 320 000 Euro gefördert, 60 Prozent davon kommen aus dem Europäischen Sozialfond und 40 Prozent aus Bundesmitteln des Jobcenters. Erik Wenk
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