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Landeshauptstadt: Dendrologen tagten im Gartenforum

Glienicke - Vor den Toren Potsdam siedelt die Sielmann-Stiftung in der Döberitzer Heide wieder frei weidende Pferde und Rinder an. Solche Landschaften, mit lichten Eichenwäldern und Grasflächen, waren bis ins 19.

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Glienicke - Vor den Toren Potsdam siedelt die Sielmann-Stiftung in der Döberitzer Heide wieder frei weidende Pferde und Rinder an. Solche Landschaften, mit lichten Eichenwäldern und Grasflächen, waren bis ins 19. Jahrhundert auch für die Region Brandenburg prägend. Sie verdankten ihre Gestalt der Hutung, dem Halten von Grasfressern und auch Schweinen im Wald. Mit dem starken Wachstum der Bevölkerung aber wurde viel zu viel Vieh in die Hutewälder getrieben, zudem entnahmen die Menschen das Laub zur Fütterung und als Streu. Dadurch gingen diese Landschaften verloren und machten weitgehend dichten, dunklen Buchenwäldern Platz, in denen nur wenige größere Tierarten Lebensraum finden.

Diese Entwicklung schilderte Dr. René Krawczynski, Brandenburgische Technische Universität (BTU), auf der 54. Potsdamer Dendrologischen Wintertagung des Brandenburgischen Kulturbundes, für die das Thema „Gehölze und Tiere“ gewählt worden war. Der Cottbuser Ökologe berichtete über einen groß angelegten Versuch, im niedersächsischen Höhenzug Solling eine solche Hutelandschaft, die sich durch Artenreichtum auszeichnet, wieder herzustellen. Daran ist die BTU führend beteiligt. Es gebe Überlegungen, dieses Bespiel auf brandenburgische Landschaften, so die Lieberoser Heide oder die Lakomaer Teiche, auszudehnen.

Über „Gehölze als Lebensraum für Vögel“ sprach Prof. Dr. Dieter Wallschläger, Uni Potsdam. Dabei ging er auch auf den Beitrag des Naturschutzbundes zum Artenreichtum in den Welterbeparks ein. Allein im Park Babelsberg betreuen die Helfer um Manfred Miethe 85 Nistkästen für Singvögel. In Sanssouci nutzten die Zoologen die Arbeit des NABU zu Forschungen über den seltenen Trauerschnäpper.

Dr. Jörg Wacker, Vorsitzender des Landesaktivs Dendrologie, hatte die stark besuchte Wochenendtagung im Gartenforum Schloss Glienicke eröffnet. Sie bot außerdem Vorträge über „Tiere in der Stadt“, „Käfer in Alt- und Totholz“, Kiefernwälder und Forstinsekten sowie „Futter und Schneitelpflanzen“. Prof. Dr. Klaus-Jürgen Endtmann, Eberswalde, stellte die Kiefer als Baum des Jahres 2007 vor. E. Hoh

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