Landeshauptstadt: Denkmal kontra Natur?
Stiftung bestreitet rigides Vorgehen in Babelsberg
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Stiftung bestreitet rigides Vorgehen in Babelsberg Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten hat in ersten Stellungnahmen die Kritik an ihren Pflegearbeiten im Park Babelsberg zurückgewiesen. Wie berichtet, will die Stadtfraktion Die Andere einen Beschluss herbeiführen, um das Fällen und radikale Stutzen von Bäumen im Babelsberger Park zu stoppen. Anlass ist das Vorhaben der Stiftung, die Sichtbeziehung vom Fontänenplateau zur Siegessäule auf dem Victoriahügel nach alten Bestandsplänen wieder herzustellen. Grünen-Stadtverordnete Saskia Hüneke bezeichnet diesen Vorstoß der Anderen, sekundiert von der Grünen Liga Land Brandenburg e.V., als „fundamentalistisch“. Die beruflich für die Stiftung tätige Verordnete macht keinen Hehl daraus, dass sie eine andere Meinung hat. „Der Artenreichtum hält sich nur, weil es eine Parkanlage ist“ , sagt sie. Und: „Die hohe Qualität der spezifischen Gartendenkmalpflege wird von Norbert Wilke von der Grünen Liga und von der Biologin Dörte Thiel verkannt.“ Das seien dieselben Leute, welche die „Übernutzungsfaktoren“ wie freilaufende Hunde und Radfahrer im Park befürworten. Katrin Schröder, als Gartendenkmalpflegerin bei der Stiftung mit dem Babelsberger Park befasst, verweist darauf, dass die beantragten Fällungen mit dem Beirat Babelsberger Park abgestimmt seien. Ursprünglich waren zwei Sichtachsen vorgeschlagen. „Nach Abstimmung mit dem Beirat sind wir auf eine zurückgegangen“, so Schröder. Im Rahmen der behördlichen Antragstellung war die Grüne Liga einbezogen, die das Anliegen jetzt auf die „politische Ebene“ gezogen habe. In der Sache sei die Kritik an den Vorhaben der Gärtner nicht nachvollziehbar. Derzeit werde das Wegenetz im hintern Parkteil mit dem Fontänenplateau repariert. Aus diesem Grunde habe die Sicht zur Victoriahöhe Priorität erhalten. „Es geht uns darum, den hinteren Bereich des Parkes wieder herzustellen und als Gartendenkmal erlebbar zu machen.“ Die historischen Sichten bedürfen der Pflege, bei der die Stiftung möglichst „sukzessive“ und nicht „rigide“ vorgehe. Die Kartierung der Biotope beinhalte im Übrigen eine spezifische Artenzusammensetzung. „Wie stellen sich die Kritiker die Pflege eines Gartens vor?“ – fragt Schröder. Und weiter: „Sollen wir nichts tun?“ Günter Schenke
Günter Schenke
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