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Landeshauptstadt: Denkmalbefreiung in Sanssouci

Verein sammelte 600 Unterschriften – darunter von Manfred Stolpe – für Freilegung des Modellforts

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Verein sammelte 600 Unterschriften – darunter von Manfred Stolpe – für Freilegung des Modellforts Die Arbeitsgemeinschaft Modell-Fort Sanssouci e.V. fordert die Wiederfreilegung des Bauwerks, das im November durch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten zugeschüttet worden war. In einem Aufruf verlangt der Vorstand die „sofortige und bedingungslose Beseitigung des unförmigen Erdhaufens über dem Denkmal“. „Diese Denkmalbefreiung wird durch einen großen Kreis von Potsdamern unterstützt“, erklärte der Vereinsvorsitzende Peter Feist. Zu den 600 Unterschriften, die bisher gesammelt worden seien, zähle auch die von Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe. Selbst in der Gartenabteilung der Stiftung gebe es inzwischen Zweifel, ob die Zuschüttung des einzigartigen Baudenkmals der Militärgeschichte gerechtfertigt war. Dass jetzt im Hopfengarten der zum Modellfort führende Weg wiederhergestellt wurde, wertet Feist als Zeichen des Meinungswandels. Gartendirektor Jürgen Rohde dementierte gegenüber PNN diese Aussage. Nach wie vor halte er die Zuschüttung für gerechtfertigt, um die vandalistischen Angriffen ausgesetzten Reste des Forts zu sichern. Der Weg sei Bestandteil der Lennéschen Planung und deshalb wiederhergestellt worden. Der Gartendirektor schloss eine Wiederfreilegung des Parkbauwerks jedoch nicht aus. Für eine Sanierung und Teilrestaurierung müsste aber die Finanzierung gesichert werden, die von der Stiftung nicht geleistet werden könne. Peter Feist sieht dafür durchaus Chancen. Einen Sponsor habe er an der Hand. Den könne er aber nicht an einen Rasenhügel führen. Eine Freilegung sei auch notwendig, um das Bauwerk detailliert vermessen und wissenschaftlich dokumentieren zu können. Das habe die Stiftung vor der Zuschüttung versäumt. Renommierte Festungsforscher teilen die Meinung, dass das 1893 als 1:10-Modell für neuartige Befestigungsanlagen errichtete Fort, das mit Beton und Stahl verstärkt dem Beschuss durch Granaten mit hoher Sprengkraft widerstehen sollte, ein außerordentlich bedeutsames Denkmal der Militärgeschichte ist. Es diente vor dem Ersten Weltkrieg mehrfach als Vorlage für den Festungsbau, so für die heute von einem deutsch-französischen Museumsverein betreute Kaiser-Wilhelm-Feste im elsässischen Mutzig. Auf einer Fachtagung der Festungsforscher in Magdeburg hatte Peter Feist im Juni das Konzept zur Wiederherstellung des Sanssouci-Forts vorgetragen. Die Vorschläge seien der Stiftung bekannt, eine Reaktion darauf gebe es nicht. Ebenso wenig habe sie ihre Zusage eingelöst, dem Verein die Aufstellung einer Infotafel zu ermöglichen. „Zum Denkmaltag am 11. September werden wir mit einem Infostand außerhalb der Parkgrenze präsent sein und von dort die Interessenten zum Standort des Modellforts führen.“

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