Landeshauptstadt: Der Bär ist da
Naturkundemuseum stellt über zwei Meter großen Braunbären aus – ein Name wird noch gesucht
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Innenstadt - Noch ist der über zwei Meter große Bär namenlos. Deshalb konnte der meisterhaft präparierte Geselle mit dem freundlichen Gesicht und den funkelnden Augen auch nur mit „Hallo Bär“ begrüßt werden, als er gestern gegen 11 Uhr aus der Hebbelstraße im Naturkundemuseum in der Breiten Straße 13 eintraf. Fähnchenschwenkend brachten die Kinder der Kita „Froschkönig“ eine so fröhliche Begrüßung zustande, dass man meinen konnte, der Bär lächle deshalb.
Doch Naturkundemuseumschef Detlef Knuth erklärte das Aussehen des Bären, der im Frühjahr 2009 eines natürlichen Todes gestorben war, anders. „Wir wollten, dass er freundlich dreinschaut, um deutlich zu machen, dass auch im dicht besiedelten Mitteleuropa Bären und Menschen gut miteinander auskommen können“, sagte Knuth. Rumänien und Österreich bewiesen das. Die Geschehnisse um den Bären Bruno in Bayern nannte er dagegen ein Beispiel geschürter Ängste und Vorurteile. Am Aussehen des Bären hat Christian Blumenstein erheblichen Anteil. Der Museums-Präparator modellierte das freundlich aufgerissene Maul und setzte ein neues Gebiss ein. Das alte sei sehr kariös gewesen, erklärte Blumenstein.In einem Jahr werden Museums-Präparate übrigens nicht mehr quer durch die Innenstadt reisen müssen. Dann ist die Werkstatt aus dem Provisorium Hebbelstraße endlich in die Breite Straße 11 umgezogen.
Der Braunbär, der seine letzten Lebensjahre im Zoo Luckenwalde verbrachte, wurde nach seinem Tod vom Naturkundemuseum aufgekauft. Durch das Präparieren bekam der Zwei-Meter-Riese stehend eine lebensechte Gestalt und Knuth schätzt den Wert des Präparates inzwischen auf 10 000 Euro. Ehe der Bär das Naturkundemuseum erreichte, durfte er auf einem Pritschenauto gut angeschnallt zuvor noch eine kleine Stadtrundfahrt absolvieren. Jetzt ist er erst einmal im Märchenzimmer des Museums untergebracht und wird bis Ende Januar bei den Veranstaltungen die Fantasie der Kinder beflügeln. Danach bekommt er in der Eingangszone des Museums seinen endgültigen Standort. Der kleine Bär, der zurzeit dort noch steht, wandert ins Depot.
Schon gestern avancierte der Zwei-Meter-Riese zum Liebling der Kinder. Sie sollen ihm auch einen Namen geben. Die Vorschläge können bis Ende Januar in den Museumsbriefkasten gesteckt werden. Brunos Schicksal hat sich aber so ins Gedächtnis eingegraben, dass gestern eindeutig Bruno Namensfavorit war.
Bei den Weihnachtsmärchen, die im Museum erzählt werden, kommt ein Brummbär bei der Geschichte über „Die geheimnisvolle Weihnachtspost“ am 6. Dezember (17 Uhr) vor. Ansonsten wird am 15. November von Fuchs und Rabe erzählt, am 22. November geht es um Tiergeschichten und Lieder, es gibt Konzerte sowie Papier- und Figurentheater, eine Taschenlampenführung und eine Tierweihnacht. Hella Dittfeld
Informationen in der Breiten Straße 13, Tel.: (0331) 289 6701 oder unter www.naturkundemuseum-potsdam.de
Hella DittfeldD
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