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Auf dem Weg zu Olympia. Jonathan Erdmann (rechts) – hier im EM-Spiel gegen den Schweizer Sascha Meyer – will das Ticket für London lösen. Erst wenn er es hat, kommt der Bart ab.

© imago/GEPA pictures

Sport: Der Bart kommt ab

Jonathan Erdmann und Kai Matysik haben ihres Olympia-Teilnahme schon fast sicher

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Es ist ein Sportlerleben aus Koffern, das sich Jonathan Erdmann ausgesucht hat, doch der Erfolg lässt den Potsdamer den Stress leicht ertragen. Vor wenigen Tagen war er noch mit seinem Berliner Partner Kai Matysik bei den Beachvolleyball-Europameisterschaften im niederländischen Den Haag am Start – am gestrigen Mittwoch landete der 24-Jährige in Moskau. In Russlands Hauptstadt steht der Grand Slam auf dem Plan – und bei diesem will das Duo noch einmal Ranglistenpunkte für die Olympia-Qualifikation sammeln.

„Bei den Europameisterschaften haben wir zuerst eine gute Gruppenphase hingelegt, haben uns im Turnierverlauf gesteigert und am Ende wegen einigen Kleinigkeiten gegen die Holländer verloren“, erzählt Jonathan Erdmann, der im vergangenen Jahr noch die Silbermedaille bei den Europameisterschaften erkämpft hatte. Diesmal mussten Erdmann und Matysik vorzeitig abreisen, nachdem sie mit 1:2 (21:13, 17:21, 13:15) dem niederländische Team Boersma/Spijkers unterlagen. Einen riesigen Triumph feierten hingegen Julius Brink aus Düsseldorf und Jonas Reckermann aus Köln, die ihren EM-Titel verteidigen konnten und nun die Olympischen Spiele in London (27. Juli bis 12. August) in den Fokus genommen haben.

Die peilen auch Jonathan Erdmann und Kai Matysik ant – und ein weiterer Baustein für die Teilnahme soll in Moskau gelegt werden. „Eine Woche später steht noch ein Turnier in Rom an, das mit in die Wertung eingeht“, erzählt Erdmann, der 2004 bei der WSG Potsdam-Waldstadt mit dem Volleyballspielen begann. „Und bei beiden Turnieren wollen wir unseren Vorsprung natürlich ausbauen.“

Derzeit stehen Erdmann und Matysik auf dem elften Platz der Olympiarangliste und haben das Ticket nahezu sicher in der Tasche. Es ist allerdings noch möglich, wenn das dritte deutsche Team – David Klemperer aus Hamburg und Eric Koreng aus Kiel – die beiden letzten Turniere, die in die Olympiawertung eingehen, gewinnen und Erdmann/Matysik jeweils auf dem letzten Platz landen würden. Davon ist jedoch sowohl weder in Moskau, noch in Rom auszugehen.

Und so werden aller Wahrscheinlichkeit nach die Bärte, die sich das Potsdamer-Berliner Duo seit den Playoffs wachsen ließ, in einer guten Woche ein Fall für’s Fotoalbum sein. „In Rom sollen sie, wenn alles klappt, abgeschnitten werden“, sagt Jonathan Erdmann, der seine Fangemeinde auch täglich via Facebook mit Nachrichten und Fotos versorgt.

Wenn die beiden großen letzten Wertungsturniere über die Bühne gebracht sind, steht noch ein letztes an, bei dem die deutschen Olympiastarter allerdings völlig frei aufspielen können: In der Berliner Waldbühne findet vom 11. bis 14. Juli der FIVB Grand Slam Berlin 2012 statt. Ziel der Veranstalter IMG und sportsandevents sowie smart ist es, am Samstag beim Finale der Männer einen neuen Zuschauer-Weltrekord im Beach- Volleyball aufzustellen. Das Finale findet als sogenannte Night-Session unter zwei großen Flutlichtballons statt. „Das ist ganz sicher ein tolles Event für alle Beach-Volleyballfans, die nicht zu den Olympischen Spielen nach London reisen können“, sagt Jonathan Erdmann.

Doch bevor er in heimischen Gefilden an den Start geht, geht es erst einmal auf die Courts in Moskau, mit denen er sich gestern nach der Ankunft am Nachmittag bei einem ausgiebigen Training vertraut machte.

Henner Mallwitz

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