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Von Michael Meyer: Der Deutsche Meister fährt in den Schacht

Turbine Potsdam bejubelt Deutschlands EM-Sieg und erwartet seine Europameisterinnen heute in Kelbra

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Daumendrücken gestern für Deutschland: Auf der Stadiontribüne des heimischen Luftschiffhafens fieberten Frauenfußball-Meister Turbine Potsdam und seine zweite Mannschaft am Donnerstag vorm Bildschirm während des Europameisterschafts-Endspiels gegen England mit dem DFB-Team, zu dem mit Anja Mittag, Bianca Schmidt, Babett Peter, Fatmire Bajramaj und Jennifer Zietz fünf Potsdamerinnen zählten. Norwegens EM-Nationalspielerin Leni Larsen Kaurin war schon zurück in Potsdam und brachte ihre Landsfrau Isabell Herlovsen mit, die im EM-Halbfinale Norwegen in Führung geschossen hatte. „Sie besucht hier nur Kaurin, Verhandlungen mit ihr gibt es nicht“, sagte Turbines Cheftrainer Bernd Schröder zum Auftauchen der 21-Jährigen.

Während des EM-Finals galt Schröders besonderem Augenmerk Babett Peter, der einzigen Potsdamerin in der Startelf. „Sie hat solide gespielt, ruhig und souverän, und keine Fehler gemacht“, erklärte der Coach. Erst mit dem 4:2 sei er sich sicher gewesen, dass Deutschland Europameister wird. „Wichtig ist auch, dass unsere Spielerinnen jetzt ohne Verletzungen zurückkommen und wir unsere eigenen Aufgaben angehen können.“

Heute reist Schröder mit seinem Bundesligateam zu einem Kurz-Trainingslager nach Kelbra, wo am Abend im Hotel „Barbarossa“ auch die fünf deutschen Nationalspielerinnen erwartet werden. „Sie werden nach dem Rückflug von Helsinki nach Frankfurt per Bus direkt zu uns gefahren“, erklärte Schröder. Er wird so morgen Nachmittag auf dem Sportplatz Kelbra erstmals mit seinem kompletten Kader trainieren, ehe Turbine am Sonntag um 14 Uhr an gleicher Stätte ein Freundschaftsspiel gegen eine Frauenauswahl der Region Südharz austrägt.

Morgen Vormittag aber wird Potsdams Trainer mit seinen Spielerinnen in den Schacht fahren – genau genommen in das Salzbergwerk Sondershausen. „Der Besuch dieses Erlebnisbergwerks, in dessen großen unterirdischen Hallen auch schon Leichtathletik-Wettkämpfe ausgetragen wurden, soll der Teambildung und Persönlichkeitsförderung dienen“, erläuterte Schröder, der vor anderthalb Jahren schon einmal gute Erfahrungen mit seinem Team unter der Erde machte. „Damals sind wir in Recklinghausen in den Schacht Auguste Victoria eingefahren, in der noch Steinkohle abgebaut wurde. 1200 Meter unter Tage sind wir sechs Kilometer bis vor Ort gelaufen, haben beim Abbau zugeschaut, sind zum Aufzug zurückgelaufen – und haben zwei Tage später unser Punktspiel beim FCR Duisburg gewonnen.“

Das erste Punktspiel der neuen Saison werden die Potsdamerinnen am 20. September beim 1. FC Saarbrücken bestreiten. Letzter Test davor soll am nächsten Mittwoch ein Vergleich mit dem Männer- Brandenburglisten FSV Brieske-Senftenberg sein. Zuvor trittTurbine am kommenden Montag um 17.30 Uhr im Ludwigsfelder Waldstadion gegen eine Frauen-Auswahl Sansibars an – mit seinen gestern Abend gekürten Europameisterinnen.

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