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ATLAS: Der Fall Klipps

Vielleicht muss man einmal die Ebene wechseln, um sich zu vergegenwärtigen, was da am Dienstagmittag im Rathaus abgelaufen ist. Man stelle sich vor, Potsdam wäre ein Bundesland, dann wäre Oberbürgermeister Jann Jakobs der Ministerpräsident, Baubeigeordneter Matthias Klipp der Bauminister und Finanzbeigeordneter Burkhard Exner – logisch – der Finanzminister.

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Vielleicht muss man einmal die Ebene wechseln, um sich zu vergegenwärtigen, was da am Dienstagmittag im Rathaus abgelaufen ist. Man stelle sich vor, Potsdam wäre ein Bundesland, dann wäre Oberbürgermeister Jann Jakobs der Ministerpräsident, Baubeigeordneter Matthias Klipp der Bauminister und Finanzbeigeordneter Burkhard Exner – logisch – der Finanzminister. Nun sitzt also der Finanzminister vor der Presse, die Journalisten schreiben in ihre Blöcke, Kameras laufen, und plötzlich taucht der Bauminister auf. Unaufgefordert, unabgesprochen. Und er hört nicht nur zu, hilft dem Kollegen vielleicht aus und liefert Erklärungen für Sparmaßnahmen – nein, der Bauminister tut das ganze Gegenteil: Er greift den Finanzminister öffentlich an – auf dessen eigener Pressekonferenz – und droht mit Konsequenzen für die Bürger, wenn seine Forderungen für den Haushalt nicht erfüllt werden. Was wären in einer Landesregierung, in der Landespolitik die Folgen dieses Vorfalls? Im Landesparlament wäre der Teufel los, wahrscheinlich stünde die Regierungskoalition auf der Kippe. Der Ministerpräsident würde womöglich eine Entlassungsurkunde vorbereiten. Und das alles aus gutem Grund.

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