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Landeshauptstadt: Der große Knall am Montag

Erste Sprengung einer 500-Kilogramm-Bombe

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Potsdam-West - In ganz Potsdam soll es zweimal laut knallen: Am Montag werden im Wildpark zwei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg kontrolliert gesprengt, wie die Stadtverwaltung am Donnerstag mitteilte. Eine der Bomben ist 500 Kilogramm schwer und liegt 2,50 Meter tief im Waldboden. Eine so große Bombe ist in Potsdam noch nie gesprengt worden. Die zweite wiegt 250 Kilogramm. „Bei beiden Sprengkörpern handelt es sich um deutsche Bomben, die von der sowjetischen Armee erbeutet worden waren“, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow. Sie sind mit einem sowjetischen Zünder ausgestattet. Die letzte Sprengung einer 250-Kilogramm-Bombe ist drei Jahre her. Im Oktober 2010 schoss dabei eine 90 Meter hohe Staubfontäne in Zentrum-Ost in die Höhe. 7000 Menschen mussten seinerzeit ihre Wohnungen verlassen.

Eine dritte Bombe sowjetischer Bauart, die 100 Kilogramm wiegt, soll am Montag von Sprengmeister Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg entschärft werden. Damit werden bereits zum sechsten Mal in diesem Jahr Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg in Potsdam unschädlich gemacht. Erst am Mittwoch war eine 250 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe in den Ravensbergen entschärft worden.

Die drei Sprengkörper im Wildpark sind in den vergangenen Tagen bei der systematischen Suche nach Sprengkörpern gefunden worden. Bei der angekündigten Sprengung können Splitter bis zu 1,2 Kilometer weit fliegen. Der Sperrkreis ist deshalb entsprechend groß. Evakuiert wird ein Gebiet zwischen Forststraße, Werderschem Damm, Kuhforter Damm, dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Geltow und der Zeppelinstraße. In der Forststraße müssen deshalb mehrere Wohnhäuser evakuiert werden. Etwa 300 Bewohner müssen ihre Wohnungen am Montag bis 8 Uhr verlassen haben. Die Straßen selbst werden nicht gesperrt. Die Regionalbahn der Linie 22 zum Flughafen Schönefeld wird umgeleitet.

Die Evakuierung soll mit einem Hubschrauber mit Wärmebildkamera überwacht werden. Die Waldschule Wildpark wird an diesem Vormittag geschlossen bleiben, so die Stadtverwaltung. Als Unterkunft während der Entschärfung steht die Caféteria der Sportschule am Luftschiffhafen offen. Wer aus dem Sperrkreis transportiert werden muss, soll sich bei der Feuerwehr unter Tel.: (0331) 37 01 216 melden. Marco Zschieck

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