Landeshauptstadt: Der klingende Pfingstberg
Jochen Kowalski und brandenburgische Chöre gestalten Sommerkonzerte
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Der weltberühmteste Countertenor Jochen Kowalski wird am 14. Juli mit Jazz und Klassik die Sommerkonzerte mitgestalten, zu denen der Förderverein Pfingstberg erstmals auf den Innenhof des Belvedere mit seiner versenkbaren Wasserbühne einlädt. Dies kündigte Tanja Ott auf der Jahrespressekonferenz des Vereins an. Außerdem wird in die Reihe das diesjährige Sängerfest des Brandenburgischen Chorverbandes integriert. Etwa ein Dutzend Chöre ist am 8. Juli am Aussichtsschloss, am Pomonatempel und in den Gartenanlagen der Anhöhe zu hören. Weitere Programmpunkte sind ein mit Filmvorführungen und Pantomime verbundenes virtuelles Konzert der Compagnie Boedecker & Neander, alte sizilianische Volkslieder mit Etta Skollio, Songs von Cristin Claas und zum Abschluss ein nachmittägliches Familienkonzert des Kammerorchesters Unter den Linden.
Der Pomonatempel, Erstlingswerk von Karl Friedrich Schinkel, wird wieder Ausstellungsort sein. Partner ist dabei der Potsdamer Kunstverein, für den Andreas Hüneke zum Osterfest die erste Exposition eröffnete. Sie zeigt Werke von Fotis Zaprasis, die Grafiken, Gemälde und Texte verknüpfen. Zaprasis (1940 - 2002) war in den 50er Jahren als Kind von Bürgerrechtskämpfern aus Griechenland in die DDR gekommen. Am 12. Mai, 15 Uhr, werden im Pomonatempel Briefe gelesen, die er an seine inhaftierte Mutter schrieb. Wie Hüneke ankündigte, sind auch die drei folgenden Ausstellungen im Tempel der Einbeziehung der Schrift in bildliche Darstellungen gewidmet. Sie war in den 20er Jahren von den Kubisten begründet worden.
Die Reihe der Abendveranstaltungen beginnt am 30. April mit der traditionellen Walpurgisnacht, in der die „Pfingstberghexe“ gewählt wird. Das Saisonprogramm „Kultur in der Natur“ läuft bis Oktober und bietet unter anderem Märchenlesungen auf dem Dach des Pomonatempels, italienisches Kleintheater, unterschiedlichste Konzerte und romantische „Mondnächte“ im Belvedere an. Im Sommertheater, nach drei Jahren Pause wieder auf der Wasserbühne des Innenhofs, zeigt das Berliner Theaterlabor „Interval“ als neuer Partner diesmal Grillparzers „Der Traum – ein Leben“.
Wie Tanja Ott informierte, hatte der Pfingstberg während der Wochenendöffnungen in der durch vorfrühlingshaftes Wetter bestimmten Vorsaison schon 4500 Besucher. Damit wurden die Zahlen des Vorjahres bei weitem übertroffen. Das Belvedere mit den beiden Aussichtstürmen auf Potsdams höchster Anhöhe ist jetzt wieder täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am 9. September, dem Tag des Denkmals, weiht der Verein seinen neuen Sitz ein. Dazu wird das ehemalige Gärtnerhaus der Villa Lepsius am Pfingstberghang ausgebaut. Bereits im Juni will der Verein hier seine Geschäftsräume einrichten. Die neue Postanschrift lautet dann Große Weinmeisterstraße 45 A, 14469 Potsdam.
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