Landeshauptstadt: Der Kopf ist da
Wiederaufbau der Neptungruppe geht weiter: Haupt eines Tritons in Privatgarten gefunden
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Wiederaufbau der Neptungruppe geht weiter: Haupt eines Tritons in Privatgarten gefunden Innenstadt - Neptun soll spätestens in einem Jahr wieder ein wenig mehr triumphieren: Einen zweiten Triton möchten die engagierten Wiederaufbauer der Skulpturengruppe „Neptuns Triumph“ in Potsdams größtem Brunnen im Lustgarten bis dahin wiederhergestellt haben. Allein ein Arm und der Schwanz der mächtigen, knapp zwei Meter großen Gestalt, die den Triumphzug auf der linken Position ganz vorn anführte, waren bisher vorhanden – nun aber wurde auch der sandsteinerne Kopf gefunden. Dieses kostbare Fundstück konnte der Initiator des Wiederaufbaus, Rudolph Freiherr von Ketteler, am Donnerstagabend beim traditionellen Beaujolais-Abend im Hotel Mercure präsentieren. Gefunden habe man das kostbare Relikt nach einem Hinweis in einem Privatgarten in Bergholz-Rehbrücke, so von Ketteler. Mindestens 30 000 Euro werde es kosten, die Figur zu restaurieren und zu komplettieren. Dennoch sei es für das kommende Jahr das Ziel vor allem des den Wiederaufbau unterstützenden Rotary Clubs „Alter Markt“, den Kopf wieder aufzusetzen – auf die wiederherzustellende Figur des Triton. Auch wolle man den erst im Sommer im Rahmen einer Kunst-Licht-Installation wieder an seinen Platz gesetzten Haupt-Triton der Figurengruppe komplettieren. Ihm fehlen laut von Ketteler die Arme, ein Teil des Muschelhorns und des Rückens. Zwischen 15 000 und 20 000 Euro werde dies kosten. Ob die große Sandsteinskulptur im kommenden Sommer allerdings wieder mit der Stahl-, Licht- und Wasser-Installation in Szene gesetzt werden kann, ist unklar. Nicht nur die Hinweisschilder auf das Kunstwerk hätten Vandalen gleich zerstört, berichtete von Ketteler. Auch die komplett gesponsorte Kunst-Installation, bei der Stahlrohre die Umrisse der fehlenden Figuren nachahmten, seien verbogen und beschädigt worden. Zudem hätten die Randalierer die Wasserpumpe zerstört. Davon will sich von Ketteler allerdings nicht entmutigen lassen: Rund 4000 Euro konnte der ehemalige Direktor des Potsdamer Mercure-Hotels allein beim Beaujolais-Abend aus Spenden, einer Tombola und der „Versteigerung“ seines Küchenchefs Michael Häberer einnehmen. Dass ein weiterer Wiederaufbau der Neptungruppe möglich ist, meint auch Stadtarchäologin Gundula Christl. Der jetzt gefundene Sandstein-Kopf sei sehr gut erhalten – und grundsätzlich sei es eine Überraschung, ihn gefunden zu haben. „Vor zwei, drei Jahren glaubten wir nicht, dass noch etwas dazukommt.“ Dann allerdings war bereits im Sommer 2003 in einem Privatgarten in Kleinmachnow die nahezu komplette Figur des Tritons gefunden worden, der seinen Platz in „Neptuns Triumph“ nun schon wieder inne hat. S. Schicketanz
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