Landeshauptstadt: Der lange Weg zur Kandidatenkür

Die rund 800 SPD-Mitglieder in Potsdam sollen am 20. Januar nächsten Jahres entscheiden, wen die Sozialdemokraten als Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl ins Rennen schicken. Die Kandidatenkür soll bei einer Gesamtmitgliederversammlung stattfinden. Das hat der SPD- Kreisvorstand nach PNN-Informationen am Donnerstagabend entschieden.

Vor dem Votum sollen die Kandidaten sich bei öffentlichen Themenforen der Parteibasis stellen. Die Bewerbungsfrist für mögliche Nachfolger von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) läuft bis zum 31. Oktober dieses Jahres, allerdings sind danach immer noch Spontankandidaturen erlaubt. Der 63 Jahre alte Jakobs hatte im März entschieden, sich nicht noch einmal zur Wahl zu stellen. Als ein potenzieller Kandidat wird Finanzdezernent Burkhard Exner (SPD) gehandelt. Der 58-Jährige nimmt aktuell auffällig viele öffentliche Termine wahr, ist zuletzt von der Berliner zur Potsdamer SPD gewechselt. Auch dem seit einem Dreivierteljahr amtierenden Sozialdezernenten Mike Schubert (SPD) werden Ambitionen nachgesagt. Beide sind in den eigenen Reihen allerdings nicht unumstritten.

Auch bei den anderen beiden großen Parteien in Potsdam – der Linken und der CDU – hat man die Oberbürgermeisterwahl im Blick. Wie bei der SPD sollen Kandidaten jeweils erst nach der Bundestagswahl gekürt werden. CDU-Kreischef Steeven Bretz sagte, seine Partei werde die Kandidatenkür nach der Wahl „in einem demokratischen Verfahren“ vornehmen. Linke-Kreischef Sascha Krämer erklärte, im Vorstand seiner Partei berate weiterhin eine Findungsgruppe über einen oder eine Kandidatin. Am Ende werde eine Gesamtmitgliederversammlung entscheiden. Der mehrfache Kandidat und Linke- Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg hat bisher offen gelassen, ob er noch einmal antreten will – allerdings geht kaum einer in der Partei noch davon aus. HK