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Landeshauptstadt: Der letzte Staudenbasar?

Das Interesse lässt immer mehr nach / Inselfest als Alternative

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Innenstadt - Soll der Staudenbasar auf der Freundschaftsinsel fortgesetzt werden? Die Antworten auf diese Frage fielen am vergangenen Samstag und Sonntag ziemlich vage aus. „Ich würde schon wiederkommen“, sagte Sven Ferchland aus Kirchmöser, der zum ersten Mal mit dabei war. Der Hobbybienenzüchter hatte vor allem Honig und Produkte mit Ingredienzien der fleißigen Nektarsammlerinnen im Angebot. Von einem einmalig schlechten Verkaufsergebnis lasse er sich nicht abschrecken, meinte er. Ähnlich äußerte sich auch die Kunstschmiedin Kiki Sting, die zum dritten Mal am Staudenbasar teilnahm und das bisher schlechteste Verkaufsergebnis verzeichnete. Manfred Fischer aus Meißen mit seinem Irisangebot und die Kakteenanbieter Seifert nannten das diesjährige Ergebnis ebenfalls eher unbefriedigend, während sich Henning Hellmich mit seinen Kräutern und Aromapflanzen zufrieden zeigte, wie auch das Potsdamer Urgestein Wolfgang Kautz, bekannt durch seinen strahlend blauäugigen Rittersporn. Mit insgesamt zwölf Ständen war diesmal der Staudenbasar bestückt. Es war der 17. und vielleicht auch der letzte.

Denn – so Vereinsvorsitzender und Inselgärtner Jörg Näthe – es werde immer schwieriger bei steigender Konkurrenz den Basar auszurichten und sein besonderes Flair zu erhalten. In diesem Jahr habe es sich unangenehm bemerkbar gemacht, dass der Volkspark sein Gartenfest auf das gleiche Wochenende vorverlegt habe. Für die nächste Staudenbarsarplanung wird es deshalb eine Rolle spielen, ob der Volkspark weiterhin das letzte Aprilwochenende für sich reklamiert oder der kleinen Inselschwester eine konkurrenzlose Chance gibt.

„Wir haben uns schon Gedanken über andere Events gemacht“, meint Näthe. Gedacht ist an ein west-östliches Inselfest zusammen mit dem Teehaus e. V. und seinen China-Kontakten. Die Insel könne auf viele fernöstliche Pflanzen verweisen von Ginkgobaum bis Chinaschilf, stellt Näthe den Zusammenhang her und fernöstliches Kultur-Flair sei bisher in Potsdam noch so gut wie nicht vertreten. Eine solche Inselnacht könne deshalb etwas ganz Besonderes werden. Die erste Probe aufs Exempel ist am 30. August geplant mit einem Konzert, Lichteffekten und eventuell auch Freilichtkino.

Noch aber ist der 18. Staudenbasar nicht gänzlich abgesagt. Trotz flauer Kauflust war die Stimmung bei dem schönen Wetter nämlich hervorragend und der Kuchenbasar des Freundschaftsinselvereins wurde bis auf den letzten Krümel leergegessen. Das Interesse an der Vereinsarbeit wächst und gerade konnten mit Renate und Werner Lüscher das 99. und 100. Vereinsmitglied aufgenommen werden. Als Chef der Stadtgrün Potsdam GmbH kann Werner Lüscher Sachkenntnis und sicher auch fachmännische Unterstützung einbringen. Das beim Kuchenbasar eingenommene Geld werde mit anderen Vereinsmitteln in diesem Jahr zur Reinigung der Insel-Plastiken verwendet. Außerdem sind Pflanzenkäufe vorgesehen. Leider muss auch wieder Vandalismus ausgebügelt werden. Eine gerade erst reparierte Bank sei erneut zerstört worden und die vom Sockel gestoßenen Pelikane sind in der Reparaturwerkstatt.

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