Landeshauptstadt: Der Mittelstand fehlt Viele Angebote: Jobmesse „Uni trifft Wirtschaft“
Babelsberg – Von den Großen waren wieder viele gekommen. Ebay, Bearing Point, Ernest & Young und diesmal sogar die Bundesbank.
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Babelsberg – Von den Großen waren wieder viele gekommen. Ebay, Bearing Point, Ernest & Young und diesmal sogar die Bundesbank. Doch die kleinen, mittelständischen Unternehmen aus der Region fehlten – wie schon in den vorigen Jahren – auf der Praktikanten- und Jobmesse „Uni trifft Wirtschaft“ in Griebnitzsee. Wie einer der studentischen Organisatoren sagte, sei es für die kleinen Unternehmen schwierig, mit einem Stand auf der Messe um Nachwuchs zu werben. Nicht unbedingt wegen der Standgebühren, sondern weil das Personal für die Präsenz oft fehle.
Schon vormittags war die Jobmesse gestern gut besucht, insgesamt wurden rund 1600 Besucher gezählt. Die „Jobwall“ – diesmal vor der Mensa aufgebaut – war reichlich mit Angeboten gepflastert. Kein Vergleich zu den Vorjahren, als nur wenige Zettel an der Pinnwand hingen.
Eine kleine Gruppe von Studierenden zieht zwischen den Ständen der Firmen ihre Kreise. Sie suchen, wie die meisten hier, nach Praktika im Finanzbereich. „Steuerberatung, Finanzierung und Banken interessieren uns“, sagt einer von ihnen. Sie hoffen im direkten Gespräch mehr Erfolg zu haben als bei schriftlichen Bewerbungen. In Brandenburg sei es sehr schwer, überhaupt etwas zu finden. Was für die Potsdamer Studenten zählt, ist die Nähe zu Berlin.
Vorbei an den optimistisch in die Zukunft lächelnden jung-dynamischen Menschen auf den Werbepostern der Unternehmen bahnt sich auch die VWL-Studentin Karina (21) ihren Weg durch die improvisierte Messehalle. Bei Bewerbungen in der Region werde man schnell abgewimmelt, so ihre Erfahrung. Sie sucht gezielt in Potsdam und Cottbus ein Praktikum. „Die Konkurrenz ist groß“, sagt sie. Ein Problem sei auch, dass Praktika meist sechs Monate dauern. Dafür müsste die Studentin ein ganzes Semester aussetzen.
Zu den wenigen kleineren Unternehmen aus der Region zählt die Firma InMediasP aus Henningsdorf. Die Firma für Produktentwicklung im Bereich der Fahrzeug-, Schienen- und Flugtechnik sucht händeringend nach Mitarbeitern. Hier scheint der Fachkräftemangel schon angekommen zu sein: Es fehlen Ingenieure, IT-Fachkräfte und Informatiker. Nach Potsdam gekommen ist das Unternehmen wegen des Hasso-Plattner-Instituts, man erhofft sich IT-Nachwuchs zu finden. Allerdings sei man von der Messe etwas enttäuscht: Zu wenig Nachfrage von Studierenden, zu wenig Firmen aus der Region, hieß es. Jan Kixmüller
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